Internet-Seite löst Debatte aus US-Paar lässt über Abtreibung abstimmen‎

Minnesota (RPO). Ein Paar in den USA lässt im Internet darüber abstimmen, ob sie ihr ungeborenes Kind abtreiben sollen oder nicht. Mehr als 700.000 User haben bereits ihre Stimme abgegeben. Die meisten sind bisher für die Abtreibung. Die Empörung ist groß.

 Auf der Internetseite www.birthornot.com kann über eine Abtreibung absgestimmt werden. Die Ultraschallbilder zeigen das Ungeborene.

Auf der Internetseite www.birthornot.com kann über eine Abtreibung absgestimmt werden. Die Ultraschallbilder zeigen das Ungeborene.

Foto: www.birthornot.com/

Die Abstimmung auf der Seite www.birthornot.com endet am 7. Dezember. Bis dahin darf die Frau legal abtreiben. Danach ist es laut Gesetz des Bundesstaates Minnesota, in dem das Pärchen lebt, verboten.

In der Internetgemeinde ist in Foren ein heftige Debatte über Moral und Ethik entflammt. Der überwiegende Tenor: Über das Leben darf nicht abgestimmt werden — schon gar nicht von wildfremden Menschen per Mausklick.

Allerdings spricht das momentane Abstimmungsergebnis eine andere Sprache: 253.000 sind für die Geburt, 462.000 stimmen für die Abtreibung. Auf der Seite sind Ultraschallbilder des Embryos zu sehen. Sie sollen als Entscheidungshilfe dienen.

Als Grund für das Voting gab das Pärchen an, unentschlossen zu sein, Eltern zu werden. Deswegen sollten andere ihnen die Entscheidung abnehmen. Ob sie dem Ergebnis am Ende wirklich folgen werden, ist unbekannt - auch wenn sie es behaupten.

Möglich: Hinter der Abstimmung könnte auch eine PR-Kampagne der Abtreibungsgegner in den USA stecken, die für radikale Aktionen bekannt sind. Sollte dies stimmen, haben die Drahtzieher ihr Ziel jetzt schon erreicht.

Das Thema Abtreibung spaltet seit Jahrzehnten die USA. Die Frage "ProChoice" (für das Recht auf Abtreibung) oder "ProLife" ist in jedem Wahlkampf eines der zentralen Themen.

(csh/csi)
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