Texas US-Gericht stoppt Hinrichtung in letzter Minute
Oklahoma City · Wenige Stunden vor der Vollstreckung hat ein amerikanisches Berufungsgericht die Hinrichtung eines Todeskandidaten gestoppt. Die Hinrichtung mit der Giftspritze wäre die erste in den USA gewesen seit der Horror-Exekution von Clayton Lockett vor zwei Wochen in Oklahoma.
Das 5. Bezirksberufungsgericht in Texas erklärte am Dienstag, die Anwälte von Robert Campbell hätten keine faire Chance gehabt darzulegen, dass ihr Mandant wegen einer geistigen Behinderung nicht hingerichtet werden dürfe. Er war für schuldig befunden worden, 1991 in Houston eine 20-jährige Kassiererin entführt und ermordet zu haben.
Am 29. April war dort erstmals einem Todeskandidaten der Wirkstoff Midazolam verabreicht worden. Beim Spritzen des Gift-Cocktails platzte bei Clayton Lockett eine Vene, worauf ein 43-minütiger Todeskampf folgte.
Auch wenn in Texas nur mit der Substanz Pentobarbital exekutiert wird, forderten Campbells Verteidiger die Offenlegung der Herkunft des Gift-Cocktails. Das Berufungsgericht folgte dieser Forderung nicht. Es setzte das Urteil jedoch aus, weil Campbell lediglich einen Intelligenzquotienten von 69 hat und in dem US-Staat Täter erst ab einem IQ von 70 für ihre Taten hingerichtet werden dürfen.