Kuba-Reise US-Finanzministerium ermittelt gegen Michael Moore

New York (RPO). Wegen einer Kuba-Reise hat der US-Filmemacher Michael Moore jetzt Ärger mit den Behörden. Das US-Finanzministerium ermittelt, ob der Oscar-Preisträger während der Dreharbeiten dort gegen das rund 45 Jahre alte US-Embargo gegen den Karibikstaat verstoßen hat, teilte Moores Sprecherin Lisa Cohen am Donnerstag mit.

Premiere "Fahrenheit 9/11"
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Foto: AP

Dem Amt lägen keine Hinweise vor, dass er eine Genehmigung gehabt habe, heißt es in dem auf den 2. Mai datierten Schreiben des Leiters der Abteilung für Auslandsguthaben. Moore hat nun 20 Tage Zeit, den Grund für seine Reise zu erklären sowie alle Namen und Adressen seiner Mitreisenden anzugeben.

Nach Angaben seiner Sprecherin hatte Moore im Februar zehn Rettungsarbeiter zur Behandlung nach Kuba gebracht, die nach ihren Einsätzen nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 auf das World Trade Center erkrankt waren. Das Embargo verbietet es allen US-Bürgern, Geld im kommunistischen Kuba auszugeben - de facto verwehrt es ihnen damit Reisen auf die Karibik-Insel.

Die Produzentin des neuen Films "SiCKO", Meghan O'Hara, vermutet eine politische Kampagne des Weißen Hauses hinter den Ermittlungen - "SiCKO" beschäftigt sich mit dem Versagen des amerikanischen Gesundheitswesens. Sprecherin Cohen versicherte, Moore habe eine Kopie des Films an einen sicheren Ort außerhalb der USA gebracht, um mögliche Eingriffe der Regierung zu verhindern.

Seine Dokumentation "Bowling for Columbine", in der er den freien Waffenhandel in den USA kritisiert, brachte dem umstrittenen Filmemacher 2002 den Oscar ein. Zwei Jahre später gewann Moore die Goldene Palme von Cannes mit seinem Film "Fahrenheit 9/11", in dem er der Regierung Bush vorwirft, die Terroranschläge vom 11. September als Argumente für den Irak-Krieg missbraucht zu haben.

(afp)
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