Hessens Europaminister Urlaubs-Boykott für Dänemark gefordert

Berlin (RPO). Der Schlagbaum ist wieder unten: Dänemark beginnt an diesem Dienstag an den EU-Grenzen zu Deutschland und Schweden mit "permanenten Zollkontrollen". Grenzbeamte sollen bei Stichproben nach Drogen und Waffen suchen. Als Reaktion darauf forderte Hessens Europaminister Jörg-Uwe Hahn (FDP) jetzt einen Urlaubs-Boykott.

Unterwegs auf Dänemarks längster Straße
13 Bilder

Unterwegs auf Dänemarks längster Straße

13 Bilder
Foto: Visit Denmark, Thomas Nykrog

"Wenn Dänemark zur Urlaubszeit wieder Grenzkontrollen einführt, kann ich nur dazu raten, auf der Stelle umzudrehen und lieber in Österreich oder Polen Urlaub zu machen", sagte Hahn der "Bild"-zeitung.

Dänemark hat angekündigt, ab dem 5. Juli an den EU-Grenzen zu Deutschland und Schweden wieder "permanente Zollkontrollen" zu beginnen. Zusätzliche Grenzbeamte sollen bei Stichproben an Straßen und in Zügen nach Drogen und Waffen suchen. Laut der Zollbehörde werde es aber keine systematische Kontrolle aller Autos und Züge geben.

Es hänge nun davon ab, in welchem Umfang die Grenzer Stichproben machen, sagt Sibylle Zeuch vom Deutschen Reiseverband (DRV) in Berlin. Häufige Kontrollen könnten die Einreise verlängern.

An den Reisepass denken

Maximilian Maurer vom ADAC nimmt an, dass die Grenzer nur einzelne Fahrer bei einem Verdacht herauswinken - wie bereits jetzt in der Schweiz. "Ich denke nicht, dass es zu längeren Wartezeiten kommt."

Auf jeden Fall sollten Reisende nun unbedingt ihren Personalausweis oder Reisepass sowie die Fahrzeugpapiere einstecken - und zwar griffbereit, rät Sibylle Zeuch. Außerdem sollte rechtzeitig vor der Reise geprüft werden, ob die Dokumente noch gültig sind.

Ohne gültige Papiere könnten ihnen die dänischen Grenzbeamten im schlimmsten Fall die Einreise verweigern, warnt Maurer. Das sei aber bisher auch schon bisher trotz des Schengener Abkommens der Fall gewesen. "An den Ausweisbestimmungen ändert sich nichts" - nur an der Wahrscheinlichkeit, ohne Pass erwischt zu werden.

Im Grunde seien auch die Kontrollen nichts Neues, sagt Maurer. Auch bisher durften die Grenzbeamten schon jederzeit im Zollbereich verdächtige Autos prüfen. Sie haben das nur so selten getan, dass es für Fahrer meist nicht zu sehen war.

(apd/csr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort