Lüttich stark betroffen Zahl der Toten in Belgien steigt auf 15

Brüssel · Neben Deutschland ist auch Belgien von schweren Unwettern getroffen worden, vor allem in der Gegend um Lüttich. Die Zahl der Toten ist laut Medienberichten auf 15 gestiegen.

Anwohner waten in Lüttich mit Gummibooten durch das Wasser, nachdem die Maas bei schweren Überschwemmungen über die Ufer getreten ist.

Anwohner waten in Lüttich mit Gummibooten durch das Wasser, nachdem die Maas bei schweren Überschwemmungen über die Ufer getreten ist.

Foto: dpa/Valentin Bianchi

Das berichtete die belgische Tageszeitung „Le Soir“ am Freitag unter Berufung auf die Behörden. Der öffentlich-rechtliche Rundfunksender hatte zuvor zwölf Tote und mindestens fünf Vermisste gemeldet. Der wallonische Regierungschef Elio Di Rupo sagte dem Sender am Freitagmorgen, er befürchte, dass die Zahl der Todesopfer weiter steigen werde.

„Gestern Abend waren noch hunderte Menschen in ihren Häusern eingeschlossen“, sagte Di Rupo. Die Wallonie, eine französischsprachige Region im Süden Belgiens, war besonders stark von den Unwettern betroffen.

Nach Angaben der Bundespolizei blieben dutzende Straßenabschnitte für den Verkehr gesperrt, ebenso wie die meisten Bahnstrecken in der Wallonie. Am Freitag verkehrten zudem keine Thalys-Hochgeschwindigkeitszüge mehr zwischen Belgien und Deutschland.

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Mehr als 21.000 Menschen in der Region waren ohne Strom, wie der Strom- und Gasanbieter Ores mitteilte. Hunderte Verteilerkästen standen demnach unter Wasser. Die Behörden riefen die Menschen auf, Trinkwasser abzukochen, da es aufgrund von Verunreinigungen nicht mehr genießbar sei.

Zahlreiche Feuerwehrleute, Polizisten und Soldaten waren an den Rettungs- und Evakuierungseinsätzen in den überfluteten Gebieten beteiligt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Belga forderte die Armee einen Hubschrauber an, um Menschen von ihren Hausdächern zu retten.

In der belgischen Großstadt Lüttich waren die Anwohner der Maas am Donnerstag wegen außergewöhnlich starken Hochwassers aufgerufen worden, schnell ihre Häuser zu verlassen. In der Nacht stieg der Wasserpegel jedoch nicht weiter. Im am stärksten betroffenen Stadtteil sinke er inzwischen „sehr langsam“, teilte die Lütticher Polizei am Freitagmorgen mit.

In die Maas bei Lüttich münden die meisten Flüsse im Süden und Osten Belgiens, unter anderem die Ourthe und die Vesdre. Die an diese Flüsse angrenzenden Gemeinden in den Regionen Lüttich und Verviers sind seit Mittwoch überschwemmt. Allein im östlichen Bezirk Verviers starben laut Medienberichten sechs Menschen.

In Deutschland haben Unwetter und Hochwasser noch deutlich mehr Menschen das Leben gekostet. Aus Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen wurden mindestens 81 Todesopfer gemeldet.

(ahar/AFP)
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