US-Gericht Unbegrenzte Inhaftierung Terrorverdächtiger erleichtert

Washington (RPO). Ein US-Berufungsgericht in Washington hat die Kriterien für eine unbegrenzte Inhaftierung von Terrorverdächtigen ausgeweitet. Bislang hatten die meisten US-Bundesrichter geprüft, ob den Angeklagten eine "substanzielle Unterstützung" nachzuweisen war. Zudem hatten sie meist berücksichtigt, wenn der Angeklagte nicht aktiv gekämpft hatte.

Was wir von Al Qaida wissen
Infos

Was wir von Al Qaida wissen

Infos
Foto: AP

Mit dem Urteil zum Fall eines mutmaßlichen Kochs der Taliban schränkten die Washingtoner Richter am Dienstag (Ortszeit) zugleich die Möglichkeiten der Gefangenen aus dem umstrittenen Lager Guantánamo auf Kuba ein, ihre Inhaftierung anzufechten.

Der Jemenit Ghaleb Nasser Al-Bihani hatte nach Überzeugung des Gerichts eine Kampfbrigade der Taliban in Afghanistan begleitet, ihre Waffen getragen und für sie gekocht. Die "Unterstützung", die Bihani der Gruppe gewährt habe, sei ein hinreichender Grund für seine Festnahme und Inhaftierung, urteilten die Richter nun.

Es war das erste Mal seit Juni 2008, dass sich ein US-Gericht zu den so genannten Habeas-Corpus-Verfassungsrechten äußerte. Damals hatte der Oberste Gerichtshof der USA Guantanamo-Insassen das Recht zugestanden, vor ordentlichen Zivilgerichten in den USA ihre Inhaftierung anzufechten.

Die US-Regierung hatte bislang darauf bestanden, dass nur eigens eingerichtete Militärtribunale für die Gefangenen zuständig seien, in denen Angeklagte und Verteidigung weniger Rechte haben als vor ordentlichen Gerichten.

(AFP/csr)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort