Greta Thunberg sucht „Mitsegel-Gelegenheit“ UN-Klimakonferenz findet in Madrid statt

Madrid/Bonn · Nach der Absage Chiles springt Madrid als Gastgeber für die UN-Klimakonferenz ein. Zuvor war auch Bonn als Austragungsort im Gespräch.

 Greta Thunberg lächelt als sie im August 2019 an Bord der Malizia II in den Hafen von New York einläuft.

Greta Thunberg lächelt als sie im August 2019 an Bord der Malizia II in den Hafen von New York einläuft.

Foto: dpa/Craig Ruttle

Sie freue sich mitzuteilen, dass das verantwortliche Gremium zugestimmt habe, dass das zweiwöchige Spitzentreffen der Klimadiplomatie vom 2. bis 13. Dezember in der spanischen Hauptstadt stattfinde, teilte die Klimachefin der Vereinten Nationen, Patricia Espinosa, am Freitag mit. Damit muss die Konferenz nicht verschoben werden. Die schwedische Klima-Aktivistin Greta Thunberg will offenbar trotz des Ortswechsels dabei sein. Sie müsse jetzt eine Möglichkeit finden, den Atlantik im November zu überqueren, schrieb sie auf Twitter. Aus Gründen des Klimaschutzes weigert Thunberg sich , in ein Flugzeug zu steigen.

Aus diesem Grund hatte sie sich Ende August an Bord eines Segelbootes begeben, um vom südenglischen Plymouth nach New York zu segeln, wo sie im September am UN-Klimagipfel teilnahm. Anschließend reiste sie mit dem Zug und mit einem von Arnold Schwarzenegger geliehenen Elektroautos durch die USA und Kanada. Derzeit hält sie sich in Los Angeles auf, wo sie am Freitag an einer "FridaysForFuture"-Demonstration teilnehmen wollte.

Das Ziel von Thunbergs langer Reise war eigentlich die chilenische Hauptstadt Santiago, wo vom 2. bis 13. Dezember die nächste UN-Klimakonferenz stattfinden sollte. Nach der Absage Chiles wegen der dort anhaltenden sozialen Proteste soll das Treffen nun zum gleichen Termin in Madrid stattfinden. "Es stellt sich heraus, dass ich um die halbe Welt gereist bin - in der falschen Richtung :)", twitterte Thunberg.

Auch Bonn war als Ersatz-Gastgeber im Gespräch gewesen. Dort hat das Klimasekretariat der UN seinen Sitz, die Stadt war 2017 schon einmal Ersatz-Gastgeber für Fidschi. Der Inselstaat hatte zwar den Vorsitz der Konferenz, hätte aber Probleme gehabt, so viele Menschen unterzubringen. 2018 waren beispielsweise mehr als 20.000 Teilnehmer aus aller Welt nach Polen gereist.

Auf den UN-Klimagipfeln verhandeln die Staaten über die Umsetzung des Pariser Klimaabkommens. Es hat zum Ziel, die Erderhitzung auf unter zwei Grad zu begrenzen. Dafür reichen die bisherigen Anstrengungen beim Einsparen von Treibhausgasen nicht aus.

Thunberg war auf einem Segelschiff über den Atlantik mitgefahren, weil sie als Zeichen für mehr Klimaschutz nicht fliegen wollte. Sie sprach in New York vor den Vereinten Nationen, aber auch die geplante Klimakonferenz in Santiago de Chile war ein Grund für die mühsame Reise.

(felt/dpa)
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