Zusammenarbeit mit Polen Die Suche nach der Ursache des Fischsterbens in der Oder
Die Ursache des massenhaften Fischsterbens in der Oder bleibt weiterhin ungeklärt. Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) machte sich bei Frankfurt an der Oder selbst ein Bild der Lage und traf sich mit ihrer Amtskollegin in Polen. Ein Überblick.
Arbeiter in Polen bereinigen am 14. August 2022 die Oder von toten Fischen mit Hilfe eines flexiblen Damms.
An der Aktion sind unter anderem Soldaten der 14. westpommerschen Territorialen Verteidigungsbrigade beteiligt.
Das Fischsterben in der Oder beunruhigt seit Tagen die Menschen, die in Polen und Deutschland an dem Fluss leben. Die Ursache des Fischsterben ist nach Angaben der polnischen Umweltschutzbehörde wahrscheinlich von einer Wasserverschmutzung durch die Industrie ausgelöst worden.
Bundesumweltministerin Steffi Lemke traf sich am 14. August 2022 mit ihrer polnischen Amtskollegin in Stettin und forderte eine Aufklärung der Ursache. Sie befürchtet ansonsten einen Vertrauensverlust in der Bevölkerung, sollten die Hintergründe des Fischsterbens an der Oder nicht geklärt werden. „Es gäbe einen massiven Vertrauensverlust vor allem in der polnischen Bevölkerung, aber wahrscheinlich auch bei uns, wenn das nicht gelänge,“ sagte sie im ARD-„Morgenmagazin“ am Montag.
Andrzej Adamczyk (l-r), Infrastrukturminister von Polen, Anna Moskwa, Umweltministerin von Polen, und Steffi Lemke (Grüne), Umweltministerin von Deutschland bei einer gemeinsamen Pressekonferenz in Stettin.
Soldaten und Feuerwehrleute entfernen in Slubice, Polen, tote Fische aus der Oder.
Zwei Männer tragen in Polen einen Müllsack mit toten Fischen.
Auch in Lebus, Brandenburg, hatten die Menschen am Wochenende große Mengen von toten Fischen aus dem Grenzfluss geborgen.
Zahlreiche tote Fische treiben im Wasser des deutsch-polnischen Grenzflusses Oder. Freiwillige Helfer stehen am Ufer und bergen die Kadaver.
Am 13. August machte sich Lemke in Frankfurt am deutsch-polnischen Grenzfluss Oder selbst ein Bild von der katastrophalen Lage.
Die Informationen über das Fischsterben aus Polen erreichte Deutschland erst sehr spät und erschwert jetzt das Identifizieren der Schadensursache, sagte Lemke.
Polnische Behörden hatten nach Regierungsangaben bereits Ende Juli erste Hinweise darauf bekommen, dass in dem Fluss massenweise verendete Fische treiben.
Steffi Lemke (Bündnis 90/Die Grünen), Bundesumweltministerin, Rene Wilke (l, Die Linke), Oberbürgermeister der Stadt Frankfurt (Oder), und Axel Vogel (r, Bündnis 90/Die Grünen), Umweltminister von Brandenburg, sprechen mit Einsatzkräften über die Umweltkatastrophe am deutsch-polnischen Grenzfluss Oder.
Zunächst war eine größere Menge an Quecksilber als Ursache vermutet worden. Erste toxologische Untersuchungen ergaben nach polnischen Angaben jedoch, dass das Schwermetall als Ursache ausgeschlossen sei.