Ukraine Feuerwehr kann Waldbrände bei Tschernobyl nicht kontrollieren

Tschernobyl · Die Brände in den radioaktiv verstrahlten Wäldern rund um das havarierte AKW Tschernobyl sind weiter nicht unter Kontrolle. Im Gegenteil, neue Brandherde auf den umliegenden Grasflächen sind hinzugekommen.

 Ein Haus ist bei dem Waldbrand in der Sperrzone um das AKW Tschernobyl niedergebrannt.

Ein Haus ist bei dem Waldbrand in der Sperrzone um das AKW Tschernobyl niedergebrannt.

Foto: dpa/Yaroslav Yemelianenko

Das teilte der Katastrophenschutz am Mittwoch in Kiew mit. Die Zahl der Einsatzkräfte wurde demnach verdoppelt, drei Flugzeuge und drei Hubschrauber waren für Löscharbeiten stundenlang in der Luft. Die Strahlungswerte für die angrenzenden besiedelten Gebiete seien innerhalb der Norm, versicherte die Behörde.

Die Feuer sind am vergangenen Samstag ausgebrochen. Bis zu 35 Hektar - eine Fläche von knapp 50 Fußballfeldern - waren von dem Brand betroffen. Die Polizei geht inzwischen von Brandstiftung aus und ermittelt gegen einen 27-Jährigen. Er soll für mindestens einen Brandherd verantwortlich sein.

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Foto: centertv

Nach Einschätzung der Bundesregierung besteht keine Strahlungsgefahr für Deutschland. Zu radiologischen Konsequenzen für Deutschland als Folge von Bränden des radioaktiv belasteten Laubs sei es bisher nicht gekommen „und dies wird auch in diesem Fall nicht erwartet“, sagte ein Sprecher des Bundesumweltministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch.

In den vergangenen Jahren kam es mehrfach zu Feuern in den unbesiedelten Gebieten, immer wieder wurde Brandstiftung als Ursache vermutet. Nach der Explosion des Blocks vier im sowjetischen Atomkraftwerk Tschernobyl 1986 wurden radioaktiv belastete Landstriche um die Atomruine gesperrt. Zehntausende Menschen wurden zwangsumgesiedelt. Seit mehreren Jahren ist das Gebiet für geführte Touristen zugänglich.

(felt/dpa)
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