Menschen in U-Bahn gefangen Zahl der Toten durch Überflutungen in China erhöht sich auf mindestens 25

Zhengzhou · Heftige Überschwemmungen haben Verkehr und Arbeitsleben in der zentralchinesischen Provinz lahmgelegt, es gibt mindestens 25 Tote. So einen Regensturm habe sie noch nie erlebt, sagt eine Anwohnerin.

 Fahrzeuge auf einer überfluteten Straße in der zentralchinesischen Stadt Zhengzhou.

Fahrzeuge auf einer überfluteten Straße in der zentralchinesischen Stadt Zhengzhou.

Foto: dpa/Uncredited

Schwere Überschwemmungen nach heftigen Regenfällen haben in Zentralchina mindestens 25 Menschen das Leben gekostet. Viele seien in Zhengzhou, der Hauptstadt der Provinz Henan, durch die Wassermassen in U-Bahnen und Schulen eingeschlossen, meldete die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua. Andere steckten über Nacht an ihren Arbeitsplätzen fest. Am Dienstag seien in Zhengzou zwischen 16 und 17 Uhr (Ortszeit) 200 Liter Regen pro Quadratmeter niedergegangen, hieß es unter Berufung auf die Wetterbehörde von Henan weiter.

Heftiger Regen verwandelte Straßen in reißende Ströme, Autos und U-Bahnstationen wurden überflutet. Im Internet machten Videos die Runde, die ganze Viertel in hüfthohem Wasser zeigten, Fahrzeuge trieben im Schlamm.

In der Provinz Henan findne sich viele kulturelle Stätten, zudem gilt sie als wichtiger Standort für Industrie und Landwirtschaft. Im Norden von Zhengzhou war ein berühmter Shaolin-Tempel, der für die Kampfkunst seiner buddhistischen Mönche bekannt ist, schwer von den Unwettern betroffen.

Wie Xinhua meldete, mussten mehr als 100.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden. Viele Gestrandete verbrachten die Nacht auf der Arbeit oder suchten in Hotels Zuflucht. Wang Guirong, eine 56-jährige Managerin eines Restaurants, sagte, sie würde auf der Couch ihres Lokals schlaffen. Denn man habe ihr gesagt, dass es in ihrem Wohnviertel keinen Strom mehr gebe. Laut dem staatlichen Betreiber in Zhengzhou musste ein Umspannwerk im Zentrum wegen anhaltenden Regens schließen. „Ich lebe mein ganzes Leben in Zhengzhou und habe noch nie einen solch schweren Regensturm erlebt wie heute“, sagte Wang.

Am Dienstagabend (Ortszeit) sprengte das Militär in der ebenfalls in Henan gelegenen Stadt Luoyang einen Staudamm, um Flutwasser abzulassen, das die Gegend bedrohte.

In der Volksrepublik kommt es im Sommer häufig zu Überschwemmungen, doch fallen die Auswirkungen solcher Ereignisse durch das Wachstum der Städte und der Umwandlung von Ackerland in Wohngebiete heftiger aus.

(peng/mba//june/dpa)
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