Internetzensur Türkei sperrt Website von Satiremagazin "Charlie Hebdo"

Ankara · Die türkische Regierung hat eine Sperrung der Internetseite des französischen Satiremagazins "Charlie Hebdo" durchgesetzt. Als Grund wird die Verletzung religiöser Gefühle durch die Verbreitung der Mohammed-Karikaturen angeführt. Auch gegen eine türkische Tageszeitung wird ermittelt.

Auf Antrag der staatlichen Internetbehörde ordnete ein Gericht in Ankara die Sperrung an der Website des französischen Satiremagazins "Charlie Hebdo" an, wie türkische Medien am Freitag berichteten. Insgesamt sind demnach fast 50 Websites oder einzelne Seiten dieser Websites betroffen. Grund für die Sperre ist eine angebliche Beleidigung religiöser Gefühle durch die Verbreitung der Mohammed-Karikaturen, die "Charlie Hebdo" nach dem islamistischen Anschlag im Januar veröffentlicht hatte.

Das Gericht in Ankara hatte vor einigen Tagen bereits die Internetseite des ersten Atheisten-Verbandes der Türkei wegen angeblicher religiöser Hetze sperren lassen. Zudem wird gegen eine türkische Tageszeitung ermittelt, die das "Charlie-Hebdo"-Titelblatt mit dem weinenden Propheten Mohammed veröffentlicht hatte. Kritiker beklagen eine zunehmende Einschränkung der Meinungsfreiheit unter der islamisch-konservativen Regierung in Ankara.

(AFP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort