Offenbar Anschlag von Islamisten

Inzwischen wird davon ausgegangen, dass es sich um einen Anschlag von Islamisten handelt, im Gespräch ist das südostasiatische Terrornetzwerk Jemaah Islamiyah. Indonesiens Präsident Susilo Bambang Yudhoyono zeigte sich "tief besorgt" über die Vorfälle, wie ein Sprecher mitteilte.

Wie ein Vertreter des Krisenzentrums im Gesundheitsministerium, Rustam Pakaya, sagte, waren auch mehrere Ausländer unter den Opfern, darunter ein Neuseeländer. Nach Angaben eines Polizeisprechers wurden 14 Ausländer verletzt. In einer Klinik standen dagegen die Namen von 18 Ausländern auf einer Liste der Verwundeten.

Die Fassade des Ritz wurde von der Wucht der Detonation weggerissen, mehrere Fenster gingen zu Bruch. Die Straße vor den Hotels war von Trümmern und Glassplittern übersät. Ein Augenzeuge sagte, er habe zunächst eine laute Explosion im Marriott gehört. Etwa fünf Minuten später sei im Ritz eine Bombe detoniert.

Mehrere Rettungswagen eilten zum Tatort. Ein Augenzeuge sagte, er habe zunächst eine laute Explosion im Marriott gehört. Etwa fünf Minuten später sei im Ritz eine Bombe detoniert. Die Hotels liegen in der belebten Innenstadt von Jakarta, dem Einkaufsviertel Kuningan. Experten gehen davon aus, dass gezielt Ausländer von dem Anschlag getroffen werden sollten.

Blindgänger-Bombe gefunden

Nur wenige Stunden nach den Bombenexplosionen haben Sicherheitskräfte einen weiteren Sprengsatz entdeckt. Eine nicht explodierte Bombe sei in einem Raum des Marriott-Hotels gefunden worden, sagte Präsidentenberater Dschali Jusuf am Freitag in Jakarta. Experten hätten den Blindgänger kontrolliert zerstört.

Der englische Fußball-Meister Manchester United hat nun sein für Montag geplantes Gastspiel in Indonesien gegen ein einheimisches Allstar-Team abgesagt. Die Fußballmannschaft sollte am Wochenende im Riz untergebracht werden.

Das Marriott war 2003 schon einmal Ziel eines Anschlags. Damals wurden zwölf Menschen getötet. Für die Tat wurde ebenfalls Jemaah Islamiyah verantwortlich gemacht. Seit drei Jahren gab es in Indonesien keinen größeren Terroranschlag mehr.

Weitere Explosion war offenbar Unfall

Nur wenige Stunden nach den Bombenexplosionen hat sich in der indonesischen Hauptstadt eine weitere Explosion ereignet. Die dritte Explosion sei aber nicht durch eine Bombe, sondern durch eine kaputte Autobatterie ausgelöst worden, sagte ein Polizeisprecher am Freitag. Dabei sei ein Insasse des zerstörten Kleinlasters ums Leben gekommen.

Der Fernsehsender TV One hatte zuvor unter Berufung auf die Polizei berichtet, dass in dem Viertel Muara Angke im Norden der Hauptstadt eine Autobombe hochgegangen sei. Medienberichten zufolge wurden dabei zwei Menschen getötet.