„Viagra“ der Anden Warum Peru hunderte tote Frösche beschlagnahmt

Lima · Wunderglaube im Jahr 2024: Weil Menschen versuchen, Erektionsstörungen mit einem Gebräu aus Amphibien zu beheben, ist der Titicaca-Riesenfrosch vom Aussterben bedroht.

Das Pressefoto der peruanischen Behörden zeigt einen Teil der 390 beschlagahmten Frösche.

Foto: AFP/HANDOUT

Behörden im Andenstaat Peru haben nach eigenen Angaben hunderte vom Aussterben bedrohte Frösche beschlagnahmt, die wegen ihrer angeblich aphrodisierenden Wirkung von Wilderern gefangen worden waren. Der nationale Wald- und Wilddienst teilte am Donnerstag mit, er habe 390 Frösche in einer Pappschachtel in einem Lastwagen in der an Bolivien grenzenden Region Puno gefunden. Die Tiere sollten in die Hauptstadt Lima gebracht werden, wo sie in der traditionellen Medizin und in Gerichten, die den Sexualtrieb der Kunden steigern sollen, weit verbreitet sind. Auch bei Touristen sind solche Gerichte beliebt.

Einige Heilpraktiker brauen ein Getränk aus den Fröschen, das sie unter Anspielung an das gegen Erektionsstörungen eingesetzte Arzneimittel und die „Viagra der Inkas“ nennen. Dem Trank werden viele weitere medizinische Wirkungen nachgesagt. Keine davon wurde wissenschaftlich bestätigt.

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Der Titicaca-Riesenfrosch (Telmatobius culeus), einer der größten Wasserfrösche der Welt, ist in Peru und Teilen Boliviens heimisch. In den vergangenen 15 Jahren ist die Population dieser Art wegen Schmuggels, Klimawandel und Umweltverschmutzung um 80 Prozent zurückgegangen.

Der Handel mit Wildtieren ist eine Straftat, die in Peru mit Geldstrafen von mehr als 14.500 Dollar (rund 13.000 Euro) geahndet wird - mehr als das 50-fache des monatlichen Mindestlohns.

(peng/AFP)