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Militärtribunal in Guantanamo Todesstrafen-Prozess für 9/11-Drahtzieher

Washington · Die US-Militärjustiz strebt die Todesstrafe für die mutmaßlichen Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001 an. Das Verfahren gegen den mutmaßlichen Chefplaner Khalid Sheikh Mohammed und vier weitere Verdächtige sei an ein Militärtribunal im US-Gefangenenlager Guantanamo weitergeleitet worden, teilte das US-Verteidigungsministerium am Mittwoch mit.

9/11: Ansichten des Terrors
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Binnen 30 Tagen müssen die fünf Männer nun zur Verlesung der Anklageschrift vor einem Militärgericht erscheinen, der Prozess dürfte aber erst in einigen Monaten beginnen. Den Angeklagten wird den Angaben zufolge vorgeworfen, für "Planung und Ausführung" der Anschläge mit Passagierflugzeugen auf das World Trade Center in New York und das Pentagon in Washington verantwortlich zu sein.

Bei den Attacken und dem Absturz eines weiteren entführten Flugzeugs im Bundesstaat Pennsylvania kamen 2976 Menschen ums Leben. Der Fall liege fortan bei einem Militärtribunal, erklärte das Pentagon. "Das bedeutet, dass die fünf Angeklagten bei einer Verurteilung zum Tode verurteilt werden könnten."

Die fünf Angeklagten:

CHALID SCHEICH MOHAMMED: Die einstige "Nummer drei" im Terrornetzwerk Al-Kaida gilt als Drahtzieher der Anschläge und hat das auch zugegeben. Auch andere terroristische Verbrechen soll "KSM" - das ist die englische Kurzform für Chalid Scheich Mohammed - gestanden haben. Kritiker weisen darauf hin, Mohammed sei während Verhören schwer gefoltert worden. Er kam 1964 oder 1965 in Kuwait auf die Welt, sein Vater soll aus der pakistanischen Provinz Baluchistan stammen. In den 1980er Jahren studierte er in den USA, wo er angeblich einen Abschluss als Ingenieur erwarb.

RAMZI BINALSHIBH: Der Jemenit wohnte in Hamburg zusammen mit Mohammed Atta, dem Anführer der Todespiloten vom 11. September. Er soll einer seiner engsten Vertrauten gewesen sein. In der Hamburger Terrorzelle soll Binalshibh als Organisator und "Bankier" fungiert haben. Nach Überzeugung der US-Regierung ist er einer der Mitverschwörer der Terroranschläge. Angeblich sollte er ursprünglich bei den Flugzeugentführungen dabei sein, bekam aber kein Visum für die USA.

ALI ABDEL ASIS ALI: Der in Kuwait aufgewachsene Mann soll die Flugzeugattentäter mit Geld versorgt haben. Er ist mit Scheich Mohammed und dem Drahtzieher des Anschlags von 1993 auf das World Trade Center, Ramsi Jussef, verwandt. Jussef war im November 1997 zu einer Freiheitsstrafe von 240 Jahren verurteilt worden.

MUSTAFA AHMED AL-HAUSAWI: Auch der Mann aus Saudi-Arabien soll den Flugzeugterroristen Geld beschafft haben. Kurz nach den Anschlägen soll er unter anderem Al-Kaida-Chef Osama bin Laden getroffen haben.
Er sagte im Prozess gegen den Franzosen Zacarias Moussaoui aus, der im Mai 2006 als Mitverschwörer der Anschläge vom September 2001 zu lebenslanger Haft verurteilt worden war.

WALID BIN ATTASCH: Er soll die Todespiloten unterstützt und in direktem Kontakt mit ihnen gestanden haben. Nach Angaben des Pentagon hat er auch die Planung des Anschlags auf das US-Kriegsschiff "USS Cole" im Oktober 2000 im Jemen zugegeben, bei dem 17 US-Soldaten getötet wurden. Zudem soll er seine Beteiligung an den Terrorangriffen auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania im August 1998 mit 230 Toten gestanden haben. Angeblich unterstützte Attasch die Attentäter unter anderem mit gefälschten Stempeln und Visa. Zeitweise soll er Leibwächter von Osama bin Laden gewesen sein.

(AFP)
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