Tieren wurde Gallenflüssigkeit abgezapft Tierschützer retten ein Dutzend Bären in China

Chengdu/China (RPO). Tierschützer haben 13 Schwarzbären von staatlichen chinesischen Bauernhöfen geholt, denen dort ganz legal Gallenflüssigkeit für die traditionelle Medizin abgezapft wurde. Nicht erlaubt seien die grausame Haltung in engen Käfigen, Unterernährung und Verwahrlosung der Tiere, erklärten die Tierschützer der Hongkonger Organisation Animals Asia Foundation. Sie hätten die Bären von der Forstbehörde der Provinz Sichuan bekommen.

13 Schwarzbären in China gerettet
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Das Abzapfen von Gallenflüssigkeit Asiatischer Schwarzbären ist in China unter bestimmten Bedingungen seit den 80er Jahren wieder erlaubt. Weil der Markt für diesen in der traditionellen Medizin verwendeten Stoff von zugelassenen Betrieben beliefert werden könne, würden Wildtiere geschützt, argumentieren die Behörden laut Animals Asia.

Da es aber keine Daten über die Population wilder Schwarzbären gebe, könne dies nicht überprüft werden, sagen die Tierschützer. Und es würden weiterhin wilde Schwarzbären wegen ihrer Gallenflüssigkeit gewildert, weil man glaube, ihre Gallenflüssigkeit sei besser als die in Gefangenschaft gehaltener Tiere.

Auf 247 staatlichen Höfen werden nach amtlichen Schätzungen 7.000 Schwarzbären wegen ihrer Gallenflüssigkeit gehalten. Animals Asia vermutet bis zu 10.000 Schwarzbären. Ihnen soll die Gallenflüssigkeit nach der amtlich zugelassenen Methode abgezapft werden: Dem Bären wird ein permanentes Loch in den Bauch geschnitten, durch das die Flüssigkeit tropft. Animals Asia zufolge ist das für die Bären schmerzhaft und führt zu ihrem langsamen Tod. Es würden aber auch noch schmerzhaftere Methoden angewandt, bei denen den Tieren die Gallenblase mit Katheder oder Gummischläuchen angezapft werde.

Seit neun Jahren Auffangstation für kranke Bären

Seit 2000 nimmt die Organisation nach einer mit der Regierung geschlossenen Vereinbarung kranke Schwarzbären auf. Von den 260 aufgenommenen Tieren verendeten 77; der Zustand der Bären ist oft erbärmlich. Die 13 nun in das Zentrum in Chengdu aufgenommenen Bären hatten der Gruppe zufolge gleich mehrere Krankheiten von Blindheit bis zu Lebertumoren; viele hatten Ringelflechte im Gesicht und zeigten schwere Verhaltensstörungen.

"Die meisten Bären, die heute hier angekommen sind, hatten Narben und Wunden davon, dass sie sich in den Jahren immer wieder an den Käfigstäben gerieben haben. Kurz gesagt, sie sind käfigirre", sagte die Gründerin von Asian Animals, Jill Robinson. Die Tiere sollen nun in einem mehrmonatigen Rehabilitationsprogramm aufgepäppelt werden.

(AP)
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