Nach Zwischenfällen Thalys will nach Schüssen im Zug Mitarbeiter weiterbilden

Brüssel · Das Zugunternehmen Thalys will nach der Attacke eines Islamisten in einem Fernzug im August die Ausbildung seiner Mitarbeiter verbessern. So soll das Zugpersonal für den Umgang mit Krisen- und Gefahrensituationen geschult werden und für auffälliges Verhalten von Fahrgästen sensibilisiert werden. Das geht aus einem Bericht hervor, den das Unternehmen am Freitag in Brüssel veröffentlichte.

Terror-Verdacht in Thalys am Hauptbahnhof Rotterdam
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Terror-Verdacht in Thalys am Hauptbahnhof Rotterdam

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Ebenfalls am Freitag überwältigten Spezialeinheiten der Polizei bei einem neuen Zwischenfall in Rotterdam einen jungen Mann, der sich stundenlang in der Toilette eines Thalys verschanzt hatte. Auslöser des aktuellen Berichts war der Anschlag vom 21. August, als ein 25-Jähriger im Hochgeschwindigkeitszug Amsterdam-Paris das Feuer eröffnet hatte. Der Marokkaner wurde von Fahrgästen niedergerungen. Insgesamt habe das Personal "bestens auf eine nie dagewesene Situation" reagiert, resümierte das Unternehmen in seinem Bericht.

Künftig sollen mehr Zugführer gezielt ausgebildet werden, um im Notfall Ausweichrouten zu wählen, heißt es in dem 29-seitigen Papier. Das Personal soll Checklisten an die Hand bekommen, die das Vorgehen im Krisenfall erleichtern sollen. Zudem werde die Kommunikation zwischen dem Bordpersonal und dem Lokführer für ähnliche Situationen ausgebaut.

Gezielte Schulungen und Bordmaterial sollen dafür sorgen, dass Thalys-Mitarbeiter auch bei privaten Reisen in Extremsituationen helfen können. Schließlich will das Unternehmen künftig in allen vier Ländern, die der Zug durchquert - also in Frankreich, Belgien, Deutschland und den Niederlanden - den Passagieren die aktuelle Notrufnummer anzeigen.

(dpa)
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