Zug-Chaos Thalys kollidiert mit Tier – Tausende Reisende stranden in Belgien und Frankreich

Brüssel · Der Zusammenprall eines Thalys-Schnellzugs mit einem Tier in Belgien hat zu einem Verkehrschaos mit Tausenden gestrandeten Bahnpassagieren geführt. Eine Weiterreise für die Betroffenen am Samstagmorgen ist unwahrscheinlich.

 Das Archivbild zeigt zwei Thalys-Züge am Gleis in Frankreich.

Das Archivbild zeigt zwei Thalys-Züge am Gleis in Frankreich.

Foto: Jutta Stüsgen

Der in der belgischen Hauptstadt Brüssel gestartete Zug stieß am Freitagnachmittag nahe der westbelgischen Stadt Tournai mit einem Tier zusammen, wie ein Thalys-Sprecher sagte. „Es ist Rauch ausgetreten und der Zusammenprall hat zu einem technischen Problem im Triebwagen geführt.“

Der Zug habe deswegen nicht mehr weiterfahren können, außerdem habe der Strom abgeschaltet werden müssen. Tausende Gäste blieben vorübergehend in Zügen auf der Strecke stecken oder mussten an Bahnhöfen warten, häufig ohne zu wissen, ob und wann es für sie weitergeht.

Während es in Paris zunächst hieß, der Thalys-Zugverkehr solle im Verlauf des Abends wieder aufgenommen werden, wurden schließlich alle sechs geplanten Abfahrten gestrichen. In umgekehrter Richtung schaffte es mindestens ein in Amsterdam gestarteter Zug am späten Freitagabend schließlich nach Paris.

Die Passagiere des von dem Unfall betroffenen Thalys wurden nach zwei Stunden aus dem Zug und zurück nach Brüssel gebracht. Passagieren am Bahnhof Paris-Nord wurde angeboten, mit dem Taxi nach Hause zu fahren, in einem Hotel unterzukommen oder in zwei Thalys-Zügen zu übernachten.

Allerdings gab es wenig Chancen auf eine Reise am Samstag: Alle Züge waren ausgebucht. Thalys empfahl den Kunden, sich „andere Transportmöglichkeiten“ zu suchen und sich ihre Tickets zurückerstatten zu lassen.

Von dem Chaos war auch der Sprecher von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, Eric Mamer, betroffen. Er saß stundenlang in Brüssel fest - und reagierte philosophisch und mit Humor: Er lerne „Geduld“, weil er seit fast vier Stunden auf die Abfahrt seines Zuges nach Paris warte, und „Hoffnung“, weil er bete, dass der Zug nicht gestrichen werden. „Wenigstens ist es gut für meine Diät, weil kein Essen angeboten wird.“

(csi/AFP)
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