Festnahmen nach Anschlagsserie Thailändische Polizei entdeckt nicht explodierte Sprengsätze

Bangkok · Nach der Anschlagsserie in Thailand hat die Polizei am Wochenende eine Reihe nicht explodierter Sprengsätze entdeckt und entschärft. Wie das Innenministerium mitteilte, wurden im Anschlagsort Hua Hin sowie auf der Urlaubsinsel Phuket Bomben gefunden.

 Polizisten an einem der Tatorte in Phuket.

Polizisten an einem der Tatorte in Phuket.

Foto: dpa, ns ms

Mindestens drei Menschen wurden im Zusammenhang mit den Attentaten vorläufig festgenommen. "Wir wissen, wer dahinter steckt", sagte Vize-Polizeisprecher Piyapan Pingmuang über die Drahtzieher der Anschläge. Es sei "wahrscheinlich", dass die nicht explodierten Sprengsätze zur gleichen Zeit hochgehen sollten wie alle anderen Bomben bei den Anschlägen, sagte Grisada Boonrach vom Innenministerium. Der Polizei zufolge wurden außerdem bereits am Samstag Sprengsätze in der Provinz Phang Nga entdeckt, die ebenfalls nicht explodierten.

Am Donnerstag und Freitag waren binnen weniger Stunden elf Sprengsätze in Hua Hin, auf Phuket sowie im äußersten Süden Thailands explodiert, zudem gab es mehrere mutmaßliche Brandanschläge. Vier Thailänder wurden getötet und mehr als 30 weitere Menschen verletzt, darunter auch vier Deutsche.

Im Zusammengang mit den Anschlägen im Badeort Hua Hin wurden am Wochenende zwei Menschen verhört, ein weiterer wurde in der Provinz Nakhon Si Thammarat festgenommen. "Unsere Ermittlungen machen Fortschritte", sagte der Polizeisprecher. Er machte aber keine näheren Angaben zu den Verdächtigen oder zu deren Motiven.

Der Sprecher bekräftigte indes die Darstellung der Militärjunta, dass es sich bei den Anschlägen nicht um das Werk internationaler Terroristen gehandelt habe. "Ich bestätige nochmals, dass es ein Akt lokaler Sabotage war, nicht Terrorismus", sagte der Polizeisprecher. "Wir haben in Thailand keinen Terrorismus."

Ein Sprecher der herrschenden Militärjunta sagte, es gehe lediglich um Befragungen der Festgenommenen. "Sie werden nicht als Verdächtige behandelt, solange die Befragung nicht abgeschlossen ist und feststeht, dass einige von ihnen Gesetze gebrochen haben", sagte Winthai Suvaree.

Bislang bekannte sich niemand zu den Taten. Der Vize-Polizeichef des Landes, Ponsapat Pongcharoen, sagte indes am Sonntag vor Journalisten, die Polizei glaube, dass die Angreifer "noch immer in Thailand sind". Spekulationen, dass muslimische Rebellen aus dem äußersten Süden Thailands die Anschläge begingen, wiesen die Behörden hingegen zurück. Die Aufständischen kämpfen gegen die Staatsführung des vornehmlich buddhistischen Landes.

(afp/jeku)
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