Tragödie in den USA Texaner erschießt im Streit vier Kinder und zwei Erwachsene

Spring · Bei einer mutmaßlichen Familientragödie im US-Bundesstaat Texas hat ein Mann vier Kinder und zwei Männer erschossen. Die Bluttat ereignete sich laut Polizei am Mittwoch in einem Haus in einem Vorort von Houston. Nach einer Verfolgungsjagd wurde der Täter gestellt und ergab sich nach dreistündigen Verhandlungen schließlich. Unklar war, ob es sich bei den getöteten Kindern um die Söhne und Töchter des Mannes handelte.

Texas: Mann erschießt im Streit seine vier Kinder
14 Bilder

Texaner erschießt im Streit vier Menschen

14 Bilder

Der Fernsehsender ABC berichtete, unter den Opfern in der Vorstadt Spring seien zwei Jungen im Alter von 13 und vier Jahren sowie zwei neun und sieben Jahre alte Mädchen. Zudem wurden zwei Männer getötet, die auf die Kinder aufgepasst hätten. Auch eine 15-Jährige wurde von Kugeln getroffen und mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht.

Am Mittwochabend hatte ein Polizeivertreter gesagt, dass die vier getöteten Jungen und Mädchen entweder biologische Kinder oder Stiefkinder des mutmaßlichen Täters seien. Am Donnerstag berichtete der Nachrichtensender CNN allerdings, dass der 34-jährige Schütze nicht der Vater sei. Stattdessen gingen die Behörden nun davon aus, dass der Mann mit einer Verwandten eines der Bewohner des Hauses verheiratet gewesen war. Auch das Motiv lag zunächst im Dunkeln, die Ermittler vermuteten aber ein Familiendrama. Hintergrund sei möglicherweise eine Scheidung oder zumindest eine Trennung, sagte Polizeisprecher Ron Hickman. "Das war offenbar eine häusliche Situation, die den Bach runtergegangen ist."

Die Behörden glauben, dass der mutmaßliche Täter noch mehr Menschen töten wollte. Der Amoklauf konnte gestoppt werden, weil das schwer verletzte 15-jährige Mädchen die Polizei an den ersten Tatort rief. Bevor sie ins Krankenhaus gebracht wurde, warnte sie die Ermittler, dass der Schütze auf dem Weg zu ihren Großeltern sei, um diese ebenfalls zu ermorden.

Die Polizei konnte den Mann schließlich in einer Sackgasse stellen. Stundenlang verhandelte sie mit ihm, während rund 50 Beamte mit gezogener Waffe seinen Wagen umstellten. Schließlich ergab er sich. Dem mutmaßliche Täter droht eine Mordanklage.

In den USA gibt es immer wieder tödliche Schussangriffe und Amokläufe, die regelmäßig die Debatte über schärfere Waffengesetze anfachen. Präsident Barack Obama ist für eine solche Verschärfung, scheiterte aber im Kongress bislang am Widerstand vor allem aus den Reihen der Republikaner. Das Recht auf Waffenbesitz ist in der US-Verfassung verbrieft, Schätzungen zufolge befinden sich rund 300 Millionen Schusswaffen in Privathaushalten.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort