Belgien Terrorakt könnte Grund für Ausfall von Akw Doel sein

Brüssel · Sabotage, Unfall, Materialprobleme? Der Ausfall des belgischen Atomkraftwerks Doel 4 nahe Antwerpen könnte möglicherweise aber auch auf einen Terrorakt zurückgehen.

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Foto: centertv

"Die terroristische Spur ist eine der in Betracht gezogenen Spuren", sagte ein Sprecher der belgischen Generalstaatsanwaltschaft, Jean-Pascal Thoreau, am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur AFP in Brüssel. Es gebe aber bislang "keine Elemente, die erlauben, auf einen terroristischen Akt zu schließen", fügte Thoreau hinzu.

Im August hatte der Kraftwerksbetreiber Electrabel über den Ausfall von Doel 4 berichtet. Ursache sei ein Ölleck. Dadurch sei eine Hochdruckturbine schwer beschädigt worden. Der Reaktor sollte nach Angaben des Betreibers mindestens bis Jahresende stillstehen.

Bereits nach kurzer Zeit äußerte die belgische Atomaufsicht AFCN die Vermutung, dass das Öl vorsätzlich abgelassen wurde. Daher wurde die örtliche Staatsanwaltschaft in Flandern eingeschaltet.

Eine andere belgische Behörde, das Koordinations-Organ für Bedrohungsanalysen (OCAM), machte nun am vergangenen Wochenende deutlich, dass es auch um Terrorismus gehen könnte. Dies bestätigte jetzt die Generalstaatsanwaltschaft.

Ende März musste bereits Reaktor 3 des Kraftwerks Doel und Reaktor 2 des zweiten belgischen Akw-Standorts Tihange bei Lüttich wegen Schäden heruntergefahren werden. Belgien hat an den beiden Standorten insgesamt sieben Atomkraftwerke. Wie in Deutschland ist aber der Atomausstieg auch in Belgien beschlossene Sache. Alle Reaktoren sollen zwischen 2015 und 2025 stillgelegt werden.

(AFP)
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