Das Schreiben hat die kleine Taylor an sich selbst adressiert. "Erst am 13. April 2023 öffnen", steht auf dem Umschlag zu lesen. Sie wäre dann volljährig geworden. Sie wollte als Erwachsene lesen, was sie als Kind gedacht und gehofft hatte.

Dazu wird es nicht mehr kommen. Taylor starb an einer Lungenentzündung. Die Bilder, die ihre Eltern auf Facebook veröffentlichten, zeigen ein lebensfrohes Mädchen, das der Welt mit Neugier begegnet, ein Mädchen voller Leben. Oftmals hat sie vor der Kamera Grimassen gezogen, oftmals mit ihren Eltern an der Seite.

Ihnen bleibt nun nur die Erinnerung an diese unbeschwerten Tage. Und Taylors Brief. Bei Youtube ist zu hören, wie der Vater mit bewegter Stimme daraus vorliest. "Hast du eine eigene Wohnung? Gehst du aufs College?" Solche Fragen stellte Taylor an ihr Leben.

Dabei sprühte sie vor Zuversicht und Kraft. "Wenn du nicht in der Schule geblieben bist, geh zurück und mach auf jeden Fall deinen Schulabschluss", schreibt sie sich für die Zukunft ins Stammbuch. Auf einem Blatt hat sie extra ein iPad gemalt, damit sie es später ihren Kindern zeigen und ihnen sagen kann, dass sie schon vor der Erfindung des Tablets geboren wurde.

"Die Hoffnung, die Taylor in ihrem Brief vermittelt, das ist es was sie der Welt hätte mitgeben wollen", schreibt ihr Vater nun, wenn er erläutert, warum er ihren Brief im Netz veröffentlicht. Für ihn als ihren Vater sei das nun das Mindeste, was er jetzt für sie tun könne, um ihr Andenken zu wahren. Ihre Hoffnung soll sich nun in der Welt verbreiten und anderen Mut machen.

Auch das Ende der Zeilen von Tim Smith geht zu Herzen. Er beendet sie mit den Worten:

"Tim Smith — Vater des großartigsten kleinen Mädchens, das jemals auf diesem Felsbrocken namens Erde gelebt hat, Taylor Scout Smith."