Korea Tausende ehren toten Sektenführer Mun

Seoul · Nach dem Tod des umstrittenen koreanischen Sektenführers San Myung Mun sind Tausende Anhänger zum Hauptquartier der von ihm gegründeten Vereinigungskirche gepilgert. Etwa 15.000 Menschen aus dem In- und Ausland hätten dem Toten auf dem Gelände der Organisation in der Nähe von Seoul die letzte Ehre erwiesen, sagte ein Sprecher der Vereinigungskirche am Donnerstag.

So trauert Korea um toten Sektenführer
11 Bilder

So trauert Korea um toten Sektenführer

11 Bilder

Vor allem Koreaner und Japaner seien zum Beginn einer zehntägigen "Totenwache" gekommen, so der Sprecher weiter. Der selbst erklärte Messias und schwerreiche Unternehmer war am Montag im Alter von 92 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung in einem kircheneigenen Krankenhaus gestorben. Die weltweit aktive "Vereinigungsbewegung" hatte stets viele Mitglieder in Japan.

Die in weiß und schwarz gekleideten Trauernden wurden mit Bussen in dem von Bergen umgebenden großen Gelände in Gapyong gebracht. Dort wurde ein Gedenkaltar mit einem Riesenporträt des Verstorbenen errichtet.

Die Organisation veröffentlichte zudem Bilder von einem Glassarg, in der die Leiche Muns (auch Sun Myung Moon) in einer Halle aufgebahrt lag. Die Organisation sprach vom "vierten Tag seit dem Aufstieg des Gründers der Vereinigungskirche". Am 15. September soll Mun beigesetzt werden.

Bekannt wurden Mun und die Vereinigungskirche über ihre religiösen Anliegen hinaus für ihre wirtschaftlichen und politischen Aktivitäten. Zu dem von Mun geschaffenen Firmenimperium gehörten unter anderem Hotels, Restaurants, Zeitungen und eine Waffenfabrik.

Von seinen Anhängern ließ er sich als "Wahrer Vater" huldigen. Ein Markenzeichen Muns waren seine Massenhochzeiten im Rahmen sogenannter Blessings (Segnungen), bei denen er in Stadien oder per Satellit Tausende von Paaren gesegnet hatte.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort