Afghanistan Fünf Verletzte bei Taliban-Angriff auf Touristen

Kabul · Taliban-Kämpfer haben im Westen Afghanistans eine Gruppe ausländischer Touristen beschossen, darunter auch ein Deutscher. Fünf der insgesamt elf Reisenden wurden bei dem Angriff leicht verletzt.

 Der Angriff ereignete sich im Bezirk Chescht-e Scharif. Die Touristen hatten nach Angaben der Behörden eine Armeeeskorte ähnlich der im Bild bei sich.

Der Angriff ereignete sich im Bezirk Chescht-e Scharif. Die Touristen hatten nach Angaben der Behörden eine Armeeeskorte ähnlich der im Bild bei sich.

Foto: dpa, os sw

Das sagte der Sprecher des Gouverneurspalasts, Dschilani Farhad. Medien hatten zuvor berichtet, es könnte bis zu zehn Tote gegeben haben. Der Vorfall ereignete sich im Bezirk Chescht-e Scharif.

Die Touristen hatten nach Angaben der Behörden eine Armeeeskorte bei sich. Der Sprecher des 207. Korps der Armee, Nadschibullah Nadschibi, sprach von "fünf Frauen und sechs Männern, einige Amerikaner, einige Deutsche und andere".

"Die deutsche Botschaft in Kabul bemüht sich mit Hochdruck um Aufklärung, ob tatsächlich Deutsche betroffen sind und wie Ihnen Beistand geleistet werden kann", hieß es dazu aus dem Auswärtigen Amt in Berlin. Die Touristengruppe bestehe aus acht Briten, drei US-Bürgern und einem Deutschen, sagte der Sprecher der Provinzregierung von Herat, Dschilani Farhad.

Die Armee und die Provinzregierung von Herat machten die radikalislamischen Taliban für den Angriff verantwortlich. Mehrere Taliban-Kämpfer seien von den Einsatzkräften getötet worden, sagte ein Sprecher des Gouverneurs von Herat. Die Extremisten bekannten sich jedoch zunächst nicht zu der Tat. Die Taliban hatten ihre Angriffe im Zuge ihrer "Sommeroffensive" zuletzt wieder ausgeweitet.

Reisende in Afghanistan werden immer wieder von den Taliban oder anderen bewaffneten Gruppen entführt oder getötet. Herat und die benachbarte Provinz Bamijan sind bei Touristen wegen ihrer zahlreichen Kulturstätten beliebt und gelten eigentlich als relativ sicher. Das Auswärtige Amt rät jedoch mit einer offiziellen Reisewarnung vor Reisen nach Afghanistan ab.

"Vor Reisen nach Afghanistan wird dringend gewarnt", heißt es darin. "Wer dennoch reist, muss sich der Gefährdung durch terroristisch oder kriminell motivierte Gewaltakte bewusst sein." Dazu zählten Entführungen und Gewaltverbrechen. Auch die USA warnen ihre Bürger vor einem "sehr hohen Risiko" für Entführungen in Afghanistan.

(jeku/dpa/afp)
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