Nachbeben erschweren Rettungsarbeiten Taiwan - Zahl der Toten nach Erdbeben weiter gestiegen

Hualien · Die Bergungsarbeiten nach dem schweren Erdstoß im taiwanischen Urlaubsort Hualien werden durch anhaltende Nachbeben erschwert. Rettungskräfte mussten auch am Donnerstag immer wieder aus einem teilweise eingestürzten Apartmenthaus fliehen, wo sie nach weiteren Überlebenden suchten.

Taiwan: Erdbeben der Stärke 6,4 reißt Menschen aus dem Schlaf
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Erdbeben in Taiwan reißt Menschen aus dem Schlaf

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Foto: rtr, TS/BSP

Sie bargen zwei Leichen, zehn Menschen galten als vermisst. Die Zahl der Opfer stieg damit auf mindestens neun Tote. Über 260 Menschen wurden verletzt, darunter 17 Ausländer.

Das Erdbeben mit einer Stärke von 6,4 hatte Taiwans Ostküste in der Nacht zum Mittwoch erschüttert. Mit am schlimmsten betroffen war das zwölfstöckige Yun Tsui-Gebäude in Hualien, in dem sich auch ein Hotel befand: Nachdem die unteren Stockwerke eingesackt waren, neigte es sich im 50-Grad-Winkel zur Seite und drohte, zur Gänze einzustürzen.

Allen Stützversuchen zum Trotz neigte sich das Gebäude nach Schätzungen eines Mitarbeiters des Roten Kreuzes in der Nacht um weitere fünf Prozent. Dennoch setzten die Bergungskräfte in der Zeit zwischen den Beben ihre Suche fort - alle noch Vermissten stammen aus Yun Tsui.

Sie hätten allein 14 Stunden gebraucht, um die Leiche eines Hotelmitarbeiters zu bergen, sagte der Nothelfer Li der Nachrichtenagentur AFP. "Wir sahen seine Haare und gruben und gruben", sagte Li. Während der ganzen Zeit habe das Handy des Manns geklingelt.

Präsidentin Tsai Ing-wen lobte die Arbeit der Rettungskräfte und der Helfer im Krankenhaus. Sie gäben sich mit aller Kraft ihrer Aufgabe hin, schrieb sie auf Facebook und fügte hinzu: "Verliert nicht die Hoffnung und gebt nie auf".

(csr)
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