Japan Taifun "Phanfone" fordert mindestens ein Todesopfer

Tokio · Ein heftiger Taifun ist am Montag über Zentraljapan hereingebrochen. Mindestens ein Mensch kam bei den von Wirbelsturm "Phanfone" ausgelösten Unwettern ums Leben, wie der TV-Sender NHK berichtete.

Taifun "Phanfone" wütet über Japan
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Fünf weitere werden demnach vermisst. Auf Bildern waren überflutete Gebiete in der südwestlich von Tokio gelegenen Präfektur Kanagawa zu sehen. Anwohner wateten durch kniehohes Schlammwasser, Gebäude und Autos waren von Wassermassen umgeben.

Taifun "Phanfone" traf kurz nach 8 Uhr (Ortszeit) nahe der Stadt Hamamatsu auf die Küste und bewegte sich Richtung Norden, bevor er nach Osten abdrehte. Die örtlichen Behörden riefen mehr als zwei Millionen Menschen zum Verlassen des Gebiets auf, wie die Nachrichtenagentur Kyodo berichtete. Am Tokioter Airport Haneda fielen mehr als 600 Flüge aus, wegen Starkregens wurde der Eisenbahnverkehr zwischen der Hauptstadt und Osaka ausgesetzt.

Schon am Vortag hatte der Sturm auf dem Weg nach Japan ein Todesopfer gefordert. Auf der Insel Okinawa wurden laut der Küstenwache und der US-Luftwaffe drei amerikanische Soldaten von Wellen mitgerissen. Eine Leiche wurde demnach geborgen, die zwei weiteren Soldaten galten noch immer als vermisst. Auf Okinawa ist rund die Hälfte der knapp 50 000 amerikanischen Soldaten in Japan stationiert.

Auf der etwas weiter nördlich gelegenen Insel Kyushu wurden mehrere Menschen verletzt. In mehr als 9500 Haushalten in der Region fiel der Strom aus.

In Suzuka kam es bei einem Formel-1-Rennen bei Starkregen zu einem schweren Unfall. Der französische Rennfahrer Jules Bianchi vom Team Marussia verlor die Kontrolle über seinen Wagen und raste in einen Kran, der den kurz zuvor verunglückten Rennwagen des deutschen Fahrers Adrian Sutil bergen sollte. Bianchi kam mit einer schweren Kopfverletzung in ein nahes Krankenhaus. Nach Angaben von Rennoffiziellen befand er sich in kritischem Zustand.

Ein weiterer Taifun über dem Pazifik sorgte im Inselstaat Guam sowie auf der Inselgruppe der Marianen für heftigen Sturm und Starkregen. Am Montag wurden aus der Region Stromausfälle und Überschwemmungen gemeldet. Angaben zu Verletzten oder schweren Schäden lagen nicht vor. Zahlreiche Bewohner hatten wegen Warnungen vor starken Winden und Überflutungen in Schutzbunkern Zuflucht gesucht.

(ap)
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