Sturm erreicht China 64 Tote durch Taifun „Mangkhut“ auf Philippinen

Peking · Zehntausende Menschen werden in Sicherheit gebracht, Hunderte Flüge gestrichen: Nachdem „Mangkhut“ auf den Philippinen wütete, bereitet sich China auf das Schlimmste vor. Erste Opfer sind zu beklagen.

 Starker Wind, verursacht durch den Taifun „Mangkhut“, treibt hohe Wellen an den Victoria Habour in Hongkong.

Starker Wind, verursacht durch den Taifun „Mangkhut“, treibt hohe Wellen an den Victoria Habour in Hongkong.

Foto: dpa/Vincent Yu

Taifun "Mangkhut" hat in China zwei Menschen das Leben gekostet. Sie seien am Sonntag in der Provinz Guangdong getötet worden, berichtete der Staatssender CCTV. In Macao wurden 15 Menschen verletzt. Zuvor hatte der Wirbelsturm auf den Philippinen mindestens 64 Menschen getötet. Erdrutsche könnten zudem Dutzende Menschen verschüttet haben.

Das Observatorium von Hongkong gab eine Sturmwarnung der höchsten Stufe heraus. Experten betrachteten "Mangkhut" als den stärksten Taifun, der Hongkong seit Jahrzehnten getroffen hat, berichtete der örtliche Sender RTHK.

"Mangkhut" ist der bislang größte Sturm des Jahres in der Region. In Guangdong wurden mehr als 2,4 Million Menschen in Sicherheit gebracht, wie Staatsmedien berichteten. Das nationale Meteorologiezentrum hatte gewarnt, der Süden Chinas werde einer "schweren Prüfung, die durch Wind und Regen verursacht wird", unterzogen. Es forderte die Behörden auf, sich auf mögliche Katastrophen vorzubereiten. Ein Video zeigte, wie in Hongkong ein hohes Gebäude schwankte.

Hunderte Flüge wurden abgesagt. Hochgeschwindigkeitszugverbindungen und reguläre Bahnverbindungen in Guangdong und der Provinz Hainan seien gestoppt worden, teilte der Betreiber mit. In der benachbarten Stadt Macao wurden erstmals in ihrer Geschichte Kasinos angeordnet zu schließen, wie die Zeitung "South China Morning Post" berichtete. Der Sicherheitsminister von Hongkong, John Lee Ka Chiu, rief die Bewohner auf, sich auf das Schlimmste vorzubereiten.

Auf den Philippinen wurden laut Polizei 45 Menschen vermisst. 33 Menschen hätten wegen des Unwetters Verletzungen erlitten. Der Generaldirektor der nationalen Polizei, Oscar Albayalde, sagte, dass 20 Menschen in der Gebirgsregion Cordillera gestorben seien.

Dutzende Menschen, überwiegend Goldminenarbeiter, könnten durch einen Erdrutsch in der Provinz Benguet eingeschlossen sein. Der Bürgermeister von Itogon, Victorio Palangdan, sagte, drei Dorfbewohner, die beinahe von den Schlamm- und Geröllmassen begraben worden seien, hätten gesehen, dass andere Bewohner in ein Gebäude in dem Dorf Ucab gegangen seien, das als Kapelle gedient habe. "Sie dachten, sie seien dort sicher", sagte er am Telefon. Laut Polizei kamen 34 Dorfbewohner ums Leben. In Ucab und einem nahe gelegenen Dorf, wo es ebenfalls einen Erdrutsch gegeben habe, würden 36 Menschen vermisst.

(felt/wer/dpa)
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