Vor syrischer Küste Dutzende Todesopfer nach Bootsunglück

Damaskus · Ein im Libanon gestartetes Boot mit Hunderten Migranten an Bord ist vor der syrischen Küste gesunken. Die Anzahl der Toten steigt immer weiter - einige Menschen werden noch vermisst, andere konnten gerettet werden.

Retter tragen den Körper eines Ertrunkenen in einen Krankenwagen in der südlichen syrischen Hafenstadt Tartus.

Retter tragen den Körper eines Ertrunkenen in einen Krankenwagen in der südlichen syrischen Hafenstadt Tartus.

Foto: AFP/-

Bei einem Bootsunglück vor der syrischen Küste ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 70 gestiegen. Das berichtete die syrische Staatsagentur Sana am Freitag. Das Schicksal weiterer rund 60 Migranten war unklar, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mitteilte. 21 Menschen sind demnach bisher gerettet worden. Während die Suchaktion fortgesetzt wurde, war die Sorge vor einer noch höheren Zahl an Opfern hoch.

Eine Quelle im syrischen Verkehrsministerium sagte, es seien auch einige Überlebende gefunden worden. Sie seien zur Behandlung in ein Krankenhaus in der syrischen Küstenstadt Tartus gebracht worden.

Das Boot mit Migranten verschiedener Nationalitäten sei ursprünglich am Dienstag aus dem Libanon aufgebrochen, sagte eine Quelle im Hafen von Tripoli im Nordlibanon der Deutschen Presse-Agentur.
„Sie wollten Europa erreichen“, sagte ein Verwandter eines der Bootsopfer in Tripoli. Die Menschen seien verzweifelt. „Sie wollen den Libanon verlassen, weil die Lebensbedingungen unerträglich sind.“

Das Boot war vor der Insel Arwad bei der Hafenstadt Tartus in syrischen Gewässern gekentert. Immer wieder wagen viele Menschen aus dem Bürgerkriegsland die gefährliche Fahrt über das Mittelmeer.

(mzu/dpa)
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