"Lügen" der USA Syrien weist Chemiewaffen-Vorwurf zurück
Damaskus · Zwei syrische Regierungsvertreter haben Vorwürfe aus den USA zurückgewiesen, wonach die Streitkräfte des Landes chemische Waffen gegen die Aufständischen eingesetzt haben sollen.

Chronologie der Spannungen zwischen Syrien und der Türkei
Die Regierung habe keine chemischen Waffen verwendet und werde das auch nicht tun, sagte einer der beiden am Freitag in einem Interview der Nachrichtenagentur AP. Ein weiterer Behördenvertreter bezeichnete die Vorwürfe als "Lügen" und zog eine Parallele zu falschen Anschuldigungen gegen den ehemaligen irakischen Machthaber Saddam Hussein, er habe Massenvernichtungswaffen gehabt.
Stattdessen hat Syriens Regime der bewaffneten Opposition vorgeworfen, Chemiewaffen aus der Türkei einzusetzen. "Die Rakete ist von einem Ort abgeschossen worden, der unter Kontrolle der Rebellen ist und nahe der Türkei liegt", sagte Informationsministers Omran al-Subi am Freitag der Agentur Interfax zufolge in Moskau. "Es ist anzunehmen, dass die Waffe aus der Türkei geliefert wurde." Zudem seien auf Aufnahmen der Rakete türkische Inschriften zu sehen, behauptete al-Subi.
Der Minister wies mit Nachdruck Vorwürfe zurück, das Regime habe Chemiewaffen eingesetzt. Die USA seien in dieser Frage "taub". Al-Subi schlug vor, dass russische Spezialisten den Chemiewaffeneinsatz untersuchen. Russland ist ein enger Partner des syrischen Machthabers Baschar
Das Weiße Haus hatte am Donnerstag in Washington mitgeteilt, US-Geheimdienste gingen davon aus, dass in Syrien Chemiewaffen zum Einsatz gekommen seien. Allerdings stünden weitere Beweise noch aus. Präsident Barack Obama hatte vor einem Einsatz von Chemiewaffen durch Syrien gewarnt und erklärt, dadurch würde eine "rote Linie" überschritten.