Sterbehilfe-Forderung 100-jährige Französin aus dem Moselraum im Hungerstreik

Laxou · Weil die Französin Hélène Wuillemin die Schmerzen und Eintönigkeit im Alter nicht mehr erträgt, isst sie nichts mehr. Mit dem Hungerstreik fordert sie die Sterbehilfe in Frankreich.

 Ein Altenpfleger hält in einem Pflegeheim die Hand einer Frau. (Symbolbild)

Ein Altenpfleger hält in einem Pflegeheim die Hand einer Frau. (Symbolbild)

Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Im Moselraum ist eine 100-Jährige in Hungerstreik getreten. Sie sei ihres Lebens wegen der Schmerzen und der Eintönigkeit überdrüssig, sagte Hélène Wuillemin am Montag der Nachrichtenagentur AFP. „Ich bin nicht krank, aber ich leide“, betonte die hochbetagte Frau.

„Es gibt nur eine Lösung: Sterbehilfe“, sagte die frühere Lehrerin und Mutter von drei erwachsenen Kindern, die alleine in ihrer Wohnung in der Gemeinde Laxou rund 50 Kilometer südwestlich von Saarbrücken lebt. Sterbehilfe sei in Frankreich allerdings nicht möglich, bedauert sie. In der Schweiz sei ihr Wunsch abgelehnt worden, und in Belgien sei das Vorgehen zu „kompliziert“.

Wuillemin nimmt nach eigenen Worten nur noch Getränke und Schmerzmittel zu sich. „Ich möchte so schnell wie möglich sterben und in meinem Sessel einschlafen“, sagt sie. Ihr Arzt sei damit allerdings nicht einverstanden.

Die am 6. März 1920 geborene Wuillemin leidet nach eigenen Angaben unter anderem an Schmerzen in den Beinen und in der Hüfte. Obwohl die geistig fitte Frau per E-Mail und Handy mit der Familie kommuniziert, bezeichnet sie ihr Leben als extrem eintönig: „Ich schlafe, mache einige dumme Spiele am Computer und schaue Fernsehen. Ist das ein Leben? Ich denke nein!“

(juw/AFP)
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