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Pariser Ermittler Stasiakten belasten "Carlos" schwer

Paris · Dokumente des früheren DDR-Staatssicherheitsdienstes belasten nach Aussage eines Pariser Ermittlers den Terroristen "Carlos" schwer. Zahlreiche Akten verstärkten den Verdacht, dass der vor einem Pariser Sondergericht angeklagte 62-Jährige in vier Anschläge in Frankreich verwickelt gewesen sei.

Das Universum von Terrorist "Carlos"
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Das sagte Kommissar Eric Bellemin-Comte am Dienstag. Der französische Geheimdienstler wertete mehrere Monate lang die von den deutschen Behörden Anfang der 1990er Jahre an Frankreich übergebenen Stasi-Unterlagen aus.

Darin fand er unter anderem eine "Attentats-Liste" der Stasi, die diese der Gruppe um "Carlos" zuordnete. Die Stasi hatte den Terroristen observiert, nachdem dieser sich in Ost-Berlin niedergelassen hatte.

Zu der Liste gehörten nach Aussage Bellemin-Comtes auch Fotos von den Anschlagsorten. Eine zentrale Rolle bei der Vorbereitung der Attentate habe der Deutsche Johannes Weinrich gespielt.

Gegen Weinrich und die Deutsche Christa-Margot Fröhlich sowie gegen den Palästinenser Ali Kamal al Issawi verhandelt das Pariser Gericht in Abwesenheit.

Dem Quartett werden vier Anschläge 1982 und 1983 zur Last gelegt, mit denen der Venezolaner "Carlos" seine damalige deutsche Ehefrau Magdalena Kopp und einen Komplizen aus französischer Haft freipressen wollte.

Insgesamt wurden dabei elf Menschen getötet. Das Verfahren gegen "Carlos", der eigentlich Ilich Ramírez Sánchez heißt, läuft bis zum 16. Dezember.

(AFP)
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