Regierung verbietet Blackberrys Spionieren Briten und Amis die Franzosen aus?

Paris (RPO). Die französische Regierung hat offenbar Angst vor Spionage durch Briten und Amerikaner: Deswegen hat sie ihren Beamten verboten, die beliebten Blackberrys zu nutzen. Denn alle Daten laufen über Server in den USA oder Großbritannien. Doch nicht alle Beamten halten sich an die Anweisung.

Die Alternativen zum Blackberry
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Die Nutzung der Geräte des kanadischen Herstellers Research in Motion (RIM) sei den Mitarbeitern in allen Ministerium, im Regierungssitz Matignon und dem Elysée-Palast des Präsidenten untersagt worden, berichtete die Zeitung "Le Monde" (Mittwochausgabe). Grund sei die Tatsache, dass alle Blackberry-Daten über Server in den USA und in Großbritannien laufen. Paris fürchte, dass der US-Geheimdienst NSA, der weltweit Kommunikationswege überwacht, damit Zugriff auf geheime Regierungsdaten bekomme.

Das dem Premierminister unterstellte Generalsekretariat für nationale Verteidigung (SGDN) habe die Anweisung mehreren Regierungsstellen zugeleitet, hieß es in dem Bericht. Damit wurde demnach eine schon vor 18 Monaten gemachte Vorgabe zum Regierungswechsel im vergangenen Monat erneuert. "Ganz gleich um welche Marke es sich handelt, bei der Nutzung eines Handys muss eine gewisse Zahl von Sicherheitsmaßnahmen eingehalten werden", sagte SGDN-Vertreter Alain Juillet, der für Wirtschaftsspionage zuständig ist, der Nachrichtenagentur AFP. "Es gibt immer ein Risiko, dass Daten abgefangen werden, ganz gleich, ob es sich um Regierungsstellen oder Unternehmen handelt."

Unter den Mitarbeitern der neuen Regierung, die teils aus der Blackberry-begeisterten Wirtschaft kommen, erzeugt die Anweisung laut "Le Monde" großen Unmut: "Wir verlieren unheimlich viel Zeit", sagte ein Kabinettschef eines Ministeriums der Zeitung. Die Mitarbeiter müssten jetzt wieder lernen, "wie früher" zu arbeiten, als es die praktischen Helfer noch nicht gegeben habe. "Sie haben versucht, uns etwas anderes als Ersatz für unsere Blackberrys zu geben, aber das funktioniert nicht", sagte ein Mitarbeiter des Premierministers "Le Monde". "Einige nutzen nun ihre Blackberrys heimlich." Blackberry-Dienste werden weltweit von rund acht Millionen Abonnenten genutzt.

(afp)
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