Der Koffer soll demnach einer 19-jährigen Frau gehört haben, die durch die Kontrolle gehen wollte, ohne den Koffer auf das Band des Röntgengerätes zu legen. Die Beamten wurden misstrauisch, nervös sei ihnen die Frau vorgekommen. "Wir dachten, sie hätte Drogen dabei", zitiert die Zeitung einen der Beamten.

Doch das Bild des Röntgenscanners brachte dann etwas ganz anderes zutage: menschliche Umrisse. Als die Spanier schließlich den Koffer öffneten, lag darin der kleine Junge, von Kleidung bedeckt. "Ich bin Abou", soll er auf Französisch gesagt haben, schreibt "El Pais". Und er soll auch die 19-jährige Marokkanerin nicht gekannt haben, die ihn über die Grenze schmuggeln wollte. Der Vater des Jungen soll die Frau für den Schmuggel bezahlt haben.

Der Junge wurde nach Polizeiinformationen in ein Kinderheim nach Ceuta gebracht, die Marokkanerin wurde festgenommen. Wenige Stunden später machten die spanischen Beamten auch den Vater dingfest, als dieser ebenfalls die Grenze überschreiten wollte.

Der Ivorer besitzt nach Angaben der Polizei eine Aufenthaltsgenehmigung in Spanien und lebt auf Gran Canaria. Die Beamten vermuteten, dass er in sein Heimatland gereist war, um den Sohn zu sich nach Spanien zu holen. Da er der Marokkanerin möglicherweise Geld gezahlt hatte, droht ihm nun ein Verfahren wegen des Vorwurfs des Menschenschmuggels.