Und es schneit immer weiter Vier Tote in Spanien - Madrid versinkt im Schnee

Madrid · Spaniens Hauptstadt verschwindet unter einer dichten Schneedecke. In Madrid haben die schwersten Schneefälle seit 50 Jahren für Verkehrschaos gesorgt. Vier Menschen sind bereits gestorben. Im Zentrum des Landes gilt Alarmstufe rot.

Madrid verschwindet im Schnee
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Foto: AFP/BENJAMIN CREMEL

Große Teile Spaniens sind unter Rekordschneemengen wie seit 50 Jahren nicht mehr versunken, bis Samstagnachmittag kamen mindestens vier Menschen durch die Witterungsverhältnisse ums Leben. In Andalusien wurden ein Mann und eine Frau tot geborgen, deren Auto bei Fuengirola vom Hochwasser eines Flusses mitgerissen wurden. In Madrid wurde ein Mann tot unter einem großen Schneehaufen gefunden und in Saragossa ein an Unterkühlung gestorbener Obdachloser, teilten das Innenministerium und die Polizei in der nördlichen Stadt mit.

Schneesturm „Filomena“ überzog die Hauptstadt binnen 24 Stunden bis Samstagmorgen mit einer 50 Zentimeter hohen Schneedecke. So viel Schnee hatte Madrid seit 1971 nicht mehr in diesem Zeitraum erlebt. In mehr als der Hälfte der spanischen Regionen galt noch am Nachmittag eine Wetterwarnstufe, in fünf davon die höchste. In Madrid wurde die Alarmstufe „Rot“ erstmals seit der Jahrzehnte zurückliegenden Einführung des Systems aktiviert.

Das Militär wurde zur Hilfe gerufen, Menschen aus ihren eingeschneiten Autos zu retten, die überall in der Hauptstadt stecken geblieben waren. Der Leiter der Madrider Katastrophenschutzbehörde, Carlos Novillo, teilte mit, mehr als 1000 Autos seien im Schnee stecken geblieben, die meisten auf dem City-Ring und der Autobahn, die in den Süden nach Castilla La Mancha und Andalusien führt. „Die Lage ist hoch gefährlich“, teilte er am Vormittag auf sozialen Medien mit. „Wir bitten alle, die feststecken, geduldig zu sein, wir werden zu euch gelangen.“

Am Samstagmorgen waren landesweit 650 Straßen gesperrt, meldeten die Verkehrsbehörden mit. Die Regionalregierungen von Castilla La Mancha und Madrid teilten mit, dass die Schulen mindestens am Montag und Dienstag geschlossen blieben.

Doch das Schlimmste könnte sogar noch kommen, warnte der nationale Wetterdienst Aemet. Auf „Filomena“ folge voraussichtlich ein Kälteeinbruch, den Verkehrsminister José Luis Abalos so beschrieb: „Schnee wird zu Eis werden und wir werden in eine Situation kommen, die vielleicht noch gefährlicher als die im Moment ist.“ Schon der Schneesturm habe „die pessimistischsten Vorhersagen übertroffen, die wir hatten.“

Im Straßen-, Bahn- und Luftverkehr kam es zu massiven Behinderungen. Auch auf Bahnhöfen und Flughäfen saßen Tausende Menschen fest. Vielerorts wurde jeglicher Verkehr eingestellt.

Der internationale Flughafen von Madrid sollte den gesamten Samstag geschlossen bleiben, teilte der Betreiber Aena mit. Auch jeglicher Bahnverkehr von und nach Madrid sowie die Bahnverbindungen zwischen dem Süden und dem Nordosten des Landes wurden nach Angaben der Eisenbahngesellschaft Renfe eingestellt. Die Verkehrsbehörden forderten die Menschen auf, nicht ins Freie zu gehen und nicht notwendige Fahrten zu vermeiden.

(felt/csi/AFP/dpa)
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