Opferzahl in Soma steigt auf 299 In der Unglücksmine wütet schon wieder ein Feuer
Ankara/Soma · Die Rettungsarbeiten nach dem verheerenden Grubenunglück im türkischen Soma werden durch ein neues Feuer erschwert. Energieminister Taner Yildiz sagte, am Samstag sei eine weitere Leiche geborgen worden, so dass die Zahl der Opfer nun bei 299 liege. Zwei oder drei Kumpel würden noch in dem Stollen vermutet.
Regierung und Betreiberfirma hatten abgestritten, dass das Unglück durch Fahrlässigkeit ausgelöst worden sein könnte. Allerdings haben oppositionelle Abgeordnete auf laxe Kontrollen verwiesen. Ein Bergarbeiter, der überlebte, sagte, die Sicherheitsinspektoren hätten nie die tieferen Bereiche der Mine kontrolliert.
Der Umgang der Regierung mit dem Unglück erzürnte viele Menschen. Die Polizei hatte am Freitag steinwerfende Protestler, die den Rücktritt der Regierung verlangten, mit Wasserwerfern vertrieben.
Am Dienstag war in der Tiefe der Mine ein Stromverteiler explodiert, danach brach ein verheerendes Feuer aus, das Kohle entzündete und giftige Gase freisetzte. Viele Kumpel starben an Kohlenmonoxidvergiftung.