Air-France-Absturz über Atlantik "So ein Unfall könnte jederzeit wieder passieren"

Hamburg (RPO). Der Absturz des Air-France-Airbusses über dem Atlantik im Juni 2009 hat laut einem Medienbericht eine Sicherheitslücke bei allen derzeit zugelassenen Düsenflugzeugen offenbart. Demnach entsprechen die Geschwindigkeitssensoren heutiger Flugzeuge veralteten Spezifizierungen aus dem Jahr 1947, wie ein Nachrichtenmagazin berichtete.

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Die Sensoren, deren Vereisung möglicherweise zum Absturz des A330 geführt habe, müssten nur bis minus 40 Grad Celsius funktionieren. Die heutigen Passagiermaschinen flögen aber fast immer in Höhen mit niedrigeren Temperaturen. "So ein Unfall wie dieser könnte jederzeit wieder passieren", sagte Gérard Arnoux von der französischen Pilotengewerkschaft SPAF dem "Spiegel".

Vom möglichen Ausfall der Geschwindigkeitssensoren sind dem Bericht zufolge auch Boeing-Flugzeuge betroffen. Auf "Spiegel"- Anfrage bestätigte die für Boeing zuständige US-Zulassungsbehörde FAA acht solcher Zwischenfälle bei der 777, drei bei der 767 und jeweils einen bei der 757 und dem Jumbojet. "Boeing studiert derzeit die Auswirkung von Vereisungen von Geschwindigkeitsmessern in großer Höhe", sagte FAA-Sprecherin Alison Duquette dem Magazin.

Wie es in dem Bericht weiter heißt, entwickelt Airbus bereits Techniken, die den Ausfall von Temposensoren erkennen und beherrschen helfen sollen.

(DDP/felt)
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