Sinai-Halbinsel Tote bei Anschlag auf Hotel mit Wahlbeobachtern

Kairo · Bei zwei Anschlägen auf ein Hotel von Wahlbeobachtern sowie auf Polizeikräfte im Norden des Sinai in Ägypten sind mindestens zehn Menschen ums Leben gekommen. Unter den Toten sollen ein Richter und zwei Polizisten sein.

 Einsatzkräfte am Tatort in Al-Arisch: Auch fünf Angreifer unter den Toten

Einsatzkräfte am Tatort in Al-Arisch: Auch fünf Angreifer unter den Toten

Foto: dpa

Das teilte die ägyptische Armee mit. Drei bewaffnete Extremisten hätten das Gebäude in der Stadt Al-Arisch am Morgen angegriffen. Sie seien ebenfalls unter den Toten. Mindestens zwölf Menschen - darunter auch Zivilisten - seien verletzt worden.

Eine weitere Explosion erfasste einen Polizeiwagen nahe der Stadt und tötete weitere vier Sicherheitskräfte, wie die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Sicherheitskräfte mitteilte.

Den Armeeangaben zufolge schafften es zwei der Attentäter in das Hotel, in dem rund 50 Richter untergebracht gewesen sein sollen, die die zweite Phase der Parlamentswahlen in Ägypten überwacht hatten. Ein Angreifer habe in einem der Räume das Feuer eröffnet und dabei einen Richter erschossen, ein anderer sprengte sich demnach in der Küche des Hauses in die Luft. Eine Quelle aus Kreisen der Sicherheitskräfte hatte zuvor von insgesamt vier Angreifern und einem Fahrer berichtet, die ums Leben gekommen sein sollen.

 Die Wahl in Ägypten hatte am Sonntag und Montag unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen stattgefunden.

Die Wahl in Ägypten hatte am Sonntag und Montag unter scharfen Sicherheitsvorkehrungen stattgefunden.

Foto: dpa, kef moa

Die Ägypter hatten am Sonntag und Montag in einer zweiten Abstimmungsrunde ein neues Parlament gewählt. Im Norden des Sinai kommt es immer wieder zu Anschlägen. Die Region ist ein Rückzugsort für Extremisten.

Zu dem Anschlag bekannte sich zunächst niemand, doch lässt das Vorgehen der Angreifer darauf schließen, dass der lokale Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat hinter dem Attentat steht. Dieser ist seit Jahren auf dem Sinai aktiv, besonders seit dem Sturz des islamistischen Präsidenten Mohammed Mursi durch das Militär im Sommer 2013.

(felt/lsa/dpa/AFP/ap)
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