Silvester Sydney begrüßt 2015 mit spektakulärem Feuerwerk

Sydney · In Neuseeland und Australien haben die Menschen das neue Jahr 2015 bereits begrüßt. Andernorts auf der Welt bereiteten sich die Menschen hingegen am Mittwoch noch auf den Jahreswechsel vor. Nach Monaten mit Katastrophen und Kriegen freuen sich viele auf ausgelassene Feiern und auf ruhigere Zeiten.

Sydney und Australien begrüßen 2015 mit spektakulärem Feuerwerk
15 Bilder

Australien begrüßt 2015 mit spektakulärem Feuerwerk

15 Bilder

In Sydney versammelten sich mehr als 1,5 Millionen Menschen bei warmem Sommerwetter im berühmten Hafen der Stadt, um sich das Feuerwerk über der Harbour Bridge, der Oper und anderen Orten am Wasser anzusehen. Zu sehen gab es diesmal tropische Motive - unter anderem eine golden und silbern glitzernde Palme der Pyrotechnik.

In Australien ist der Jahreswechsel nicht ungetrübt. Erst vor wenigen Wochen hat ein Gewalttäter mit einer Geiselnahme in einem Café in Sydney das Land erschüttert. Bei der Silvesterparty sollte an die beiden Todesopfer erinnert werden. 3000 zusätzliche Polizisten wurden postiert.

Absturz überschattet Silvester in Indonesien

Auch in der indonesischen Hauptstadt Jakarta war vielen zum Feiern nicht zumute. Der Absturz des Air-Asia-Flugzeugs 8501 und eine todbringende Schlammlawine in Zentraljava hat vielerorts Trauer ausgelöst. Den Jahreswechsel wollte die Hauptstadt mit Gebeten für die Opfer der Katastrophen begehen, wie Bürgermeister Basuki Tjahaja Purnama der Zeitung "Jakarta Post" sagte. Doch soll auch das jährliche Jakarta Night Festival stattfinden.

In Surabaya hingegen, wo der Unglücksflieger der Air Asia mit 162 Menschen am Sonntag startete und dann auf halbem Weg nach Singapur abstürzte, wurden alle Feiern untersagt. Hunderte Bewohner der Stadt zündeten Kerzen an und trotzten Nieselregen, um in einem Park eine Schweigeminute für die Absturzopfer abzuhalten.

Der amtierende philippinische Polizeichef Leonardo Espina sah sich zum Jahreswechsel zu einer Warnung genötigt: Beamte, die grundlos während des Silvestergeböllers aus ihrer Dienstwaffe mitballern, seien ihren Job los, ließ er wissen. Trotzdem dürfte es in dem asiatischen Inselstaat laut genug werden - und auch nicht ungefährlich. Die Behörden registrieren jedes Jahr Hunderte Verletzte und auch einige Todesfälle. Dieses Jahr sind seit Beginn der Neujahrsfeiern am 21. Dezember bereits mehr als 160 Menschen verletzt worden.

In Japan ist Neujahr der wichtigste Feiertag des Jahres

Peking lenkt bei den Silvesterfeiern am Olympiapark den Blick auf die Bewerbung um die Olympischen Winterspiele 2022. Aufgeboten werden Eiskunstläufer, der Paralympics-Schwimmer Yang Yang und der Pianist Lang Lang.

Die Japaner nutzen die letzten Stunden des alten Jahres hingegen vor allem zum Einkaufen, denn am Neujahrstag, dem wichtigsten Feiertag des Jahres, bleiben die Geschäfte geschlossen. Nach dem letzten Shopping-Marathon des Jahres beginnt die Besinnung: 108 Mal schlagen die Glocken zu Mitternacht im Tempel - entsprechend der Zahl der Übel und Versuchungen, wie der Buddhismus sie kennt. Millionen Menschen beten zu der Stunde um Gesundheit und Glück im kommenden Jahr.

Der indische Regierungschef Narendra Modi und seine Kabinettsmitglieder arbeiten sowohl an Silvester als auch am Neujahrstag. Damit stehen sie in Einklang mit Modis Versprechen einer "guten Regierung". Regierungsminister haben Reise- und Feierpläne abgesagt. Sie wurden zudem aufgefordert, keine Aufmerksamkeit erregenden Partys und Feierlichkeiten zu besuchen.

In London laufen die Vorbereitungen

In London werden Hunderttausende Menschen am Ufer der Themse erwartet, um einer Feuerwerksdarbietung beizuwohnen, die auf die Mitternachtsschläge der berühmten Uhr Big Ben am Parlamentsgebäude abgestimmt ist.

In der schottischen Hauptstadt Edinburgh dürften Menschen zur Hogmanay, einer der größten Feiern zum Jahreswechsel innerhalb Europas, auf die Straßen strömen. Das dreitägige Festival leitet sich von Wikinger-Feierlichkeiten zur Wintersonnenwende ab und begann am Dienstag mit einer von Fackeln begleiteten Prozession.

Mehr als eine Million Menschen werden am Strand der Copa Cabana in Rio de Janeiro erwartet. Zwei Dutzend Künstler und DJs treten auf drei Bühnen auf und unterhalten die zum Jahreswechsel traditionell in Weiß gekleideten Brasilianer und Touristen bis zum Morgengrauen. Die Tradition will es, dass die Feiernden kurz nach Beginn des neuen Jahres zumindest bis zu den Knien ins Wasser waten und über sieben Wellen springen - das soll Glück bringen.

Waterford-Kristallkugel in New York City

In New York fällt zum Jahreswechsel um Mitternacht traditionell die sogenannte Waterford Kristallkugel, und viele Städte in den USA kopieren das inzwischen. In Las Cruces in New Mexico fällt eine Chilischote, in Miami eine zehn Meter große Orange, in Atlanta ein Pfirsich, in Nashville eine stilisierte Musiknote.

Die Polizei ist wegen der Massenaufläufe zu den Silvesterfeiern aber auf Habachtstellung, weil es nochmals Proteste gegen den Tod zweier unbewaffneter Schwarzer Männer bei Polizeieinsätzen geben könnte. In Boston bat der Bürgermeister, ein geplantes "Die-In" abzusagen.

In der Wüstenstadt Las Vegas gibt es keinen Schnee - eigentlich. Doch in der Neujahrsnacht könnten nach Erwartung der Meteorologen bei Temperaturen um den Gefrierpunkt tatsächlich ein paar Flocken über der Welthauptstadt der Spielhöllen einschweben. Warm anziehen, raten die Organisatoren deshalb den Hunderttausenden, die zum großen Feuerwerk in Las Vegas erwartet werden.

(ap)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort