Tausende empörte Einwohner gehen auf die Straße Siebenjährige Inderin in Schule vergewaltigt

Vasco Da Gama · In Südindien ist ein siebenjähriges Mädchen in einer Schultoilette vergewaltigt worden. Nach der Tat versammelten sich Tausende Einwohner zu Protesten. Vom Täter fehlte zunächst jede Spur.

Der Täter auf das Schulgelände gelangt, obwohl Sicherheitsleute am Eingang postiert waren. Aus Polizeikreisen hieß es, der Mann habe das Mädchen während der Pause auf den Toiletten der Schule missbraucht. Die Siebenjährige klagte später über Schmerzen und wurde medizinisch untersucht. Daraufhin wurde die Polizei eingeschaltet. Das Mädchen kam in ein Krankenhaus, war am Dienstag aber wieder zuhause, wie die Mitarbeiterin einer Wohlfahrtsorganisation sagte, die sich um das Kind kümmerte.

Tausende Anwohner versammelten sich bereits am Montag vor der Schule, um die Festnahme des Täters und der Direktorin zu verlangen. Nach Angaben der Polizei wurde die Schulleiterin wegen des Verdachts der Pflichtverletzung festgenommen. Am Dienstag gingen die Proteste weiter. Tausende Menschen gingen in verschiedenen Teilen der Stadt auf die Straßen, Geschäfte blieben teilweise geschlossen. Der Regierungschef von Goa, Manohar Parrikar, kam nach Vasco Da Gama und versprach, dass alle zur Rechenschaft gezogen würden, die in die Tat verwickelt seien.

Die lokale Polizei übergab den Fall an die Kriminalpolizei des Bundesstaates. Mithilfe eines Lehrers der Schule wurde eine Phantomzeichnung des Täters angefertigt. Darauf ist zu sehen, wie der Mann, der auf Anfang zwanzig geschätzt wird, auf dem Schulgelände herumlungert.

In den vergangenen Wochen hatte es in Indien nach der Gruppenvergewaltigung einer Studentin immer wieder Proteste gegeben. Die junge Frau war im Dezember in einem Bus in der Hauptstadt Neu Delhi von einer Gruppe Männer so brutal vergewaltigt und misshandelt worden, dass sie später an ihren Verletzungen verstarb. Der Vorfall löste in Indien Empörung aus. Kritiker warfen der Politik vor, nicht entschieden genug gegen sexuelle Gewalt gegen Frauen vorzugehen. Die Tat führte jedoch auch in der Öffentlichkeit zu einer selbstkritischen Debatte über die schlechte Behandlung von Frauen in der indischen Gesellschaft.

(AFP/csr)
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