Saudi-Arabien Sieben Männer wegen Raubüberfällen hingerichtet

Riad · Im Süden von Saudi-Arabien sind am Mittwoch sieben junge Männer hingerichtet worden, die als Minderjährige mehrere bewaffnete Raubüberfälle begangen haben sollen und dafür zum Tode verurteilt worden waren.

Die Todesstrafe sei in der Stadt Abha vollstreckt worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur SPA. Ein Augenzeuge sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Männer seien auf einem öffentlichen Platz erschossen worden, auf dem saudiarabische Bürger und Ausländer versammelt gewesen seien.

Die Männer im Alter von 20 bis 24 Jahren waren für bewaffnete Raubüberfälle und Einbrüche in Schmuckgeschäfte verurteilt worden, die sie nach Überzeugung des Gerichts im Jahr 2005 begangen hatten.
Damals waren sie noch minderjährig.

Mehrere Menschenrechtsorganisationen hatten gefordert, die Todesstrafen nicht zu vollstrecken. Die jungen Männer seien vermutlich mit Folter zu Geständnissen gezwungen worden, erklärte Amnesty International. Der Prozess gegen sie sei unfair gewesen. Human Rights Watch erklärte, es sei "höchste Zeit, dass Saudi-Arabien aufhört, Leute hinzurichten, die als Minderjährige Straftaten begangen haben".

Auch drei Menschenrechtsexperten der Uno hatten am Dienstag in Riad versucht, ein Aussetzen der Todesstrafe zu erreichen. Sie kritisierten, der Prozess gegen die sieben Männer habe gegen internationale Rechtsnormen verstoßen.

In Saudi-Arabien steht unter anderem auf bewaffneten Raub, Vergewaltigung und Mord die Todesstrafe. Das Land wendet eine strenge Auslegung des islamischen Rechts der Scharia an. Üblicherweise werden zum Tode Verurteilte geköpft. Wegen eines Mangels an Henkern, die sich mit dem Köpfen per Säbel auskennen, werden inzwischen aber auch Erschießungskommandos eingesetzt.

Am Mittwoch wurde auch die Hinrichtung eines Mannes in der Region Mekka bekanntgegeben. Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP wurde damit in diesem Jahr bereits 26 Mal die Todesstrafe vollstreckt. 2012 waren in Saudi-Arabien 76 Menschen hingerichtet worden.

(AFP/felt/das)
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