Nach Fährunglück mit 300 Toten Südkorea will die Küstenwache auflösen

Seoul · Nach dem Fährunglück mit 300 Toten vor mehr als einem Monat hat sich die südkoreanische Regierungschefin Park Geun Hye am Montag in einer Fernsehansprache für den Ablauf der Rettungsmaßnahmen entschuldigt. Außerdem kündigte sie die Auflösung der Küstenwache an.

 Die südkoreanische Regierungschefin Park Geun Hye sprach über das Fernsehen zu ihren Landsleuten.

Die südkoreanische Regierungschefin Park Geun Hye sprach über das Fernsehen zu ihren Landsleuten.

Foto: ap

Die Rettungsarbeit der Küstenwache nach der Havarie der "Sewol" am 16. April sei praktisch ein Fehlschlag gewesen, sagte Park. "Die oberste Verantwortung für den unangemessenen Umgang mit dem Unglück liegt bei mir."

Die Regierung war nach der Katastrophe stark unter Druck geraten.
Insbesondere die Familien der Opfer kritisieren die Behörden, nicht genug für die Rettung der Insassen getan zu haben. Bei dem Unglück vor der Südwestküste des Landes kamen mindestens 286 Menschen ums Leben. Noch immer gelten 18 der ursprünglich 476 Insassen als vermisst. Die meisten von ihnen waren Schüler auf einem Ausflug.

"Ich werde die Gelegenheit nutzen, dass Südkorea wiedergeboren wird", sagte Park. Unter den Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit sollen die Aufgaben der Küstenwache auf eine Sicherheitsbehörde übertragen werden. Auch schlug Park die Einsetzung eines Untersuchungsausschusses zu dem Unglück vor.

(dpa)
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