Aschermittwoch #Ashtags sind der Selfie-Trend bei US-Priestern

Düsseldorf · Spätestens, seit sogar Papst Franziskus auf einem Selfie zu sehen war, sind die fotografischen Selbstporträts auch in der katholischen Kirche angekommen. Zum Aschermittwoch hieß der Foto-Trend unter Geistlichen in den USA: #ashtag.

Unter diesem Hashtag twittern Priester und viele andere Gläubige Fotos ihrer Stirn mit dem Aschenkreuz darauf. Das schwarze Kreuz markiert den Beginn der Fastenzeit.

In der Messe am Aschermittwoch zeichnet der Priester es den Gläubigen als Zeichen der Buße mit den Worten "Bedenke Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst" auf die Stirn. Die Asche wird gewonnen, indem Palmzweige vom Palmsonntag des vorigen Jahres verbrannt werden. Bevor er die Aschenkreuze zeichnet, segnet der Priester die Asche.

Die US-Website "mashable" hat Fotos von Priestern mit #ashtag gesammelt:

Look at all these priests sharing #ashtag selfies today http://t.co/BHXVI0H5qH pic.twitter.com/fX1USKhs39

Auch in Deutschland gehen viele Katholiken am Aschermittwoch in die Kirche, um das Aschenkreuz zu empfangen - der Trend, anschließend ein Bild davon bei Twitter oder Instagram zu posten, ist allerdings bisher eher im englischsprachigen Ausland verbreitet.

Laut "mashable" sind die #Ashtag-Tweets nicht unumstritten. "Wenn es Leute sinnvoll finden, bei Twitter mit ihrem unvermeidbaren Tod aufzutrumpfen, dann habe ich nichts dagegen. Ich finde es nur seltsam", zitiert die Website etwa einen Twitter-Nutzer. Ein anderer fragt sich, ob es nicht eher darum gehe, dass Gott die guten Werke eines Gläubigen bemerke - und nicht die Twitter-Gemeinde.

Einige Priester nehmen den Trend erkennbar auch mit Humor - wie dieser Kaplan aus dem britischen Gateshead (rechts im Bild). Er fragt sich augenzwinkernd, wann sein Kirchenältester wohl bemerkt, dass er Sekundenkleber in die Asche gemischt hat.

How long do you think it will take my church warden to realise that I mix my ashes with superglue? #ashtag pic.twitter.com/JsT8zygONu

(jco)
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