Selbstmordattentat in Afghanistan vereitelt Polizei rettet Zehnjährige mit Bombenweste

Kabul · Ein Grenzposten der afghanischen Polizei hat im Süden des Landes ein zehnjähriges Mädchen vor einem erzwungenen Selbstmordanschlag gerettet. Das Kind habe bereits eine Bombenweste getragen und sei festgenommen worden, bevor es den Sprengsatz zünden konnte, teilten die Behörden mit.

 Das Mädchen (r.) war laut Polizei verwirrt und verängstigt.

Das Mädchen (r.) war laut Polizei verwirrt und verängstigt.

Foto: dpa, Watan Yar

Die afghanischen Behörden haben nach eigenen Angaben eine Zehnjährige festgenommen, die offenbar auf Anweisung ihres Bruders einen Selbstmordanschlag verüben sollte. Wie das afghanische Innenministerium am Montag erklärte, wurde das Mädchen am Vortag in Chanaschin in der südlichen Provinz Helmand in Obhut genommen. Sie habe dort einen "Kontrollpunkt der Polizei angreifen" wollen.

Das Mädchen sagte am Montag bei einer Pressekonferenz in der Provinzhauptstadt Laschkar Gah, ihr Bruder habe ihr aufgetragen, die Sprengstoffweste anzuziehen, "zu dem Checkpoint zu gehen und den Knopf zu drücken". Er habe ihr noch gesagt, dass ihr nichts passieren werde, bevor er geflohen sei. Der Bruder der Zehnjährigen ist dem Innenministerium zufolge ein Kommandeur der radikalislamischen Taliban.

Indes blieb unklar, ob das Mädchen tatsächlich Sprengstoff bei sich trug. Einigen örtlichen Beamten zufolge trug sie eine präparierte Weste bei ihrer Festnahme, anderen Vertretern zufolge wurde kein Sprengstoff gefunden. Der TV-Sender Tolo berichtete, das Mädchen sei nicht in der Lage gewesen, den Sprengstoff zu zünden. Die Taliban selbst äußerten sich zunächst nicht zu dem Fall.

(afp)
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