Somalia: offenbar mehrere Menschen getötet oder verletzt Selbstmordanschlag auf türkisches Botschaftsgebäude

Mogadischu · Durch einen Selbstmordanschlag auf eine Wohnanlage der türkischen Botschaft in Somalia sind am Samstag mehrere Menschen getötet oder verletzt worden. Nach Angaben des türkischen Außenministeriums starb ein türkischer Polizist, drei weitere türkische Sicherheitskräfte wurden demnach verletzt.

Augenzeugen zufolge wurde durch den Autobombenanschlag, zu dem sich die radikalislamische Shebab-Miliz bekannte, auch ein somalischer Passant getötet.

Das mit Sprengstoff beladene Auto habe das Tor eines Geländes gerammt, in dem türkische Botschaftsmitarbeiter untergebracht sind, sagte ein somalischer Augenzeuge. Einem türkischen Diplomaten zufolge starben bei dem Anschlag auch insgesamt drei Angreifer. Demnach töteten türkische Sicherheitsleute zwei Angreifer. Der dritte sei gestorben, als er das Auto zur Explosion brachte.

Die Shebab-Miliz erklärte über den Kurznachrichtendienst Twitter, für den Anschlag verantwortlich zu sein. Die Türkei gehöre zu den Staaten, die die unrechtmäßige somalische Regierung unterstützten und die Errichtung eines Systems nach der islamischen Rechtsordnung verhindern wolle. Die Türkei hatte 2011 eine diplomatische Initiative gestartet, um das vom Bürgerkrieg zerrissene Land zu unterstützen. Sie ist einer der wenigen Staaten, die eine Botschaft in Mogadischu unterhalten.

In Somalia tobt seit zwei Jahrzehnten ein blutiger Bürgerkrieg. Die radikalislamische Shebab-Miliz kontrolliert Teile des Landes und verübt auch immer wieder in der Hauptstadt Mogadischu Anschläge. Bei einem weiteren Anschlag am Samstag auf ein Regierungsfahrzeug wurde ein Mensch getötet.

(AFP)
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