Wie die Griechen den Staat betrügen Sehender Mann bezog 53.000 Euro Blindenhilfe

Athen · In Griechenland hat ein sehender Mann jahrelang Blindenhilfe in Höhe von insgesamt 53.000 Euro bezogen. Wie die halbstaatliche Nachrichtenagentur ANA am Donnerstag meldete, gelang es dem 29-Jährigen, selbst nach seiner Inhaftierung 2007 wegen Raubs die seit 1998 gewährten Hilfen weiter einzustreichen.

Löhne und Renten: Das bekommen die Griechen
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Foto: dapd, Petros Giannakouris

2011 sei ihm dann die Polizei auf die Schliche gekommen. Wegen des drohenden Staatsbankrotts schauen die griechischen Behörden seit einiger Zeit genauer hin. So stellte das Arbeitsministerium im vergangenen Jahr fest, dass jährlich Renten in Millionenhöhe an längst Verstorbene gezahlt wurden.

Auch kam es nach Angaben des Athener Gesundheitsministeriums in ganzen Regionen zu ungewöhnlich häufigem Auftreten von Krankheiten wie Asthma, Blindheit oder geistiger Behinderung. Demnach wurden in den Dateien des Ministeriums in Thessaloniki, der zweitgrößten Stadt des Landes, mehr als tausend Menschen mit schwerer Behinderung geführt. Diese Zahl "wäre angemessen, wenn Griechenland im Vietnam-Krieg gekämpft hätte", sagte ein ranghoher Ministeriumsvertreter.

(AFP)
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