Während Besuch des US-Generalstabschef Sechs Amerikaner in Afghanistan getötet
Kabul · Am ersten Tag des Besuches von US-Generalstabschef Martin Dempsey in Afghanistan sind am Samstag vier amerikanische Soldaten und zwei US-Zivilisten bei Anschlägen ums Leben gekommen.
Zehn Jahre deutscher Afghanistan-Einsatz in Zahlen
Im Süden des Landes zündete ein Selbstmordattentäter einen Sprengsatz, als ein Konvoi der internationalen Truppen gerade die Fahrzeuge des Gouverneurs der Provinz Zabul passierte. Dabei wurden drei US-Soldaten, zwei US-Zivilisten und ein afghanischer Arzt aus einem örtlichen Krankenhaus getötet, wie aus US-Regierungskreisen verlautete. Ein weiterer amerikanischer Zivilist sei am Samstag bei einem Angriff Aufständischer im Osten des Landes ums Leben gekommen, teilten die US-Streitkräfte mit.
Generalstabschef Dempsey kam am Samstag in Afghanistan an, um vor Ort zu beurteilen, in welchem Ausmaß die USA nach dem Abzug der Kampftruppen bis Ende 2014 die afghanischen Sicherheitskräfte ausbilden können. Auf dem Programm stehen unter anderem Gespräche mit dem neuen Oberbefehlshaber der alliierten Streitkräfte, General Joseph Dunford, sowie mit Soldaten im Feld.
Gouverneur blieb unverletzt
Die US-Botschaft in Kabul bestätigte den Tod von US-Bürgern in der Provinz Zabul am Samstag, gab aber keine Einzelheiten bekannt. Es war unklar, ob der Selbstmordattentäter den Konvoi der internationalen Truppen oder den des Provinzgouverneurs attackieren wollte. Gouverneur Mohammed Aschraf Naseri selbst blieb unverletzt.
Mit den Anschlägen vom Samstag steigt die Zahl der getöteten NATO-Soldaten in diesem Jahr auf 30. Von ihnen kamen 22 aus den USA. Nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AP wurden in diesem Jahr in Afghanistan bisher zudem sechs ausländische Zivilisten getötet. Mindestes einer der am Samstag ums Leben gekommenen Zivilisten war für das US-Außenministerium tätig, sagte ein US-Regierungsvertreter.
