Rentner erschießt sich wegen Schuldenkrise Schwere Krawalle in Athen

Athen · In Athen ist es in der Nacht zu schweren Ausschreitungen gekommen. Auslöser war der Selbstmord eines vermutlich verschuldeten Rentners, der sich am Mittwochabend auf offener Straße erschossen hatte.

Athen im April 2012: Ausschreitungen nach Selbstmord eines Rentners
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Athen im April 2012: Ausschreitungen nach Selbstmord eines Rentners

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Bei den Protesten gegen die Sparpolitik der Regierung gab es am Mittwochabend Zusammenstöße zwischen Demonstranten und der Polizei, wie Fotografen der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Einige Einsatzkräfte wurden vor dem Parlament im Zentrum der griechischen Hauptstadt mit Molotowcocktails beworfen.

Auf dem nahegelegenen Syntagma-Platz, auf dem seit gut zwei Jahren Proteste gegen die Sparprogramme der Regierung stattfinden, hatte sich am Morgen ein 77-jähriger Mann durch einen Kopfschuss getötet. Augenzeugen zufolge rief der frühere Apotheker vor seiner Tat, dass er seinen Kindern keine Schulden hinterlassen wolle. Laut Medienberichten warf der Mann der Regierung in einem Abschiedsbrief vor, ihn in großer Armut allein gelassen zu haben.

"Es ist tragisch, dass einer unserer Bürger sich das Leben genommen hat", erklärte Regierungschef Lucas Papademos. "In diesen schwierigen Momenten für unsere Gesellschaft, Regierung und Bürger müssen wir Menschen unterstützen, die in Not sind." Im Gedenken an den Rentern versammelten sich rund tausend Menschen in den Straßen Athens und legten am Fuße einer Zypresse Blumen, Kerzen und Trauerbotschaften nieder.

(AFP)
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