Majestätsbeleidigung im Vollrausch Schweizer muss mit 75-jähriger Haftstrafe rechnen

Chiang Mai (RPO). Bei Majestätsbeleidigung kennt die thailändische Regierung keinen Spaß. Ein in Südostasien lebender Schweizer muss seine Taten nun womöglich teuer bezahlen. Oliver Jufer drohen 75 Jahre Haft, nachdem er Anfang Dezember festgenommen wurde.

 Oliver Jufer hat seine Missetaten zugegeben.

Oliver Jufer hat seine Missetaten zugegeben.

Foto: AFP, AFP

Jufer hatte in der nordthailändischen Stadt Chiang Mai im Vollrausch mehrere Porträts von König Bhumibol Adulyadej mit schwarzer Farbe besprüht. Der 57-Jährige erklärte sich am Montag vor einem Gericht von Chiang Mai schuldig im Sinne der Anklage. Laut Polizei ist er wegen fünf Fällen von Majestätsbeleidigung angeklagt - auf jedes einzelne Vergehen stehen bis zu 15 Jahre Haft. Das Urteil soll am 29. März verkündet werden.

König Bhumibol feierte im Juni vergangenen Jahres sein 60-jähriges Thronjubiläum - kein anderer Monarch weltweit ist schon so lange im Amt. Von vielen seiner Landsleute wird er aufrichtig verehrt. Noch heute tragen Millionen Thailänder montags ein gelbes T-Shirt. Gelb ist die Farbe der Monarchie und Bhumibol wurde an einem Montag geboren.

Dank dieser Beliebtheit und seiner in 60 Jahren auf dem Thron erworbenen Autorität verfügt der König auch über starken Einfluss auf die Politik seines Landes, auch wenn er kaum gesetzlich verbriefte Befugnisse hat. Sehr weitgehend ist er allerdings vor kritischen Worten geschützt.

Das thailändische Recht erlaubt jedermann, sich wegen möglicher abschätziger Worte oder Handlungen über den Monarchen an die Polizei zu wenden. Viele Thailänder verzichten deswegen gänzlich darauf, sich in der Öffentlichkeit über ihren geliebten König zu äußern. Bhumibol selbst hatte in einer Rede zu seinem 60-jährigen Thronjubiläum gesagt, er sei bereit, mehr Kritik zuzulassen.

(afp)
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