Diebstahl von Auschwitz-Schild Schwedische Neonazis gaben den Auftrag

Oswiecim/Krakow (RPO). Der Diebstahl des Schriftzuges "Arbeit macht frei" am ehemaligen NS-Konzentrationslager Auschwitz soll Medienberichten zufolge von einer schwedischen Neonazi-Organisation in Auftrag gegeben worden sein.

"Kunst in Auschwitz 1940 - 1945"
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Foto: ddp

Das Schild sollte von Polen nach Schweden geliefert und dort an einen Sammler verkauft werden, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Krakow der Tageszeitung "Rzeczpospolita" (Online-Ausgabe). Der Verkaufspreis soll bei mehreren Millionen schwedischen Kronen gelegen haben.

Mit dem Erlös wollten die Rechtsextremisten dem Bericht zufolge den Wahlkampf vor den Parlamentswahlen im September 2010 finanzieren. Dass der Auftraggeber des Diebstahls in Schweden wohne, wollte die Staatsanwaltschaft bislang nicht bestätigen.

Das Schild war in der Nacht zum 18. Dezember gestohlen worden. Noch am selben Tag wurde eine Kopie der Originalinschrift über dem Eingangstor angebracht. Die Täter waren nach Angaben der Polizei vermutlich durch eine Lücke in der Mauer auf das Museumsgelände eingedrungen. Die Nachtaufnahmen der Überwachungskameras seien für eine Auswertung des Tathergangs allerdings unbrauchbar gewesen.

Zum Konzentrationslager (KZ) Auschwitz (Oswiecim) zählten das Stammlager Auschwitz I, das benachbarte Vernichtungslager Auschwitz-II-Birkenau (Brzezinka) und das KZ Auschwitz III Monowitz (Monowice), ein Arbeitslager für Zwangsarbeiter der früheren Chemiefabrik IG Farben. In Birkenau, dem größten deutschen Vernichtungslager der Nazis, wurden schätzungsweise 1,1 Millionen Menschen ermordet, mehrheitlich Juden. Die von den Nazis zynisch gemeinte Inschrift "Arbeit macht frei" stand für den angeblichen Erziehungszweck der Konzentrationslager, die tatsächlich der Vernichtung dienten.

(DDP/felt)
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