Verfahren um Wikileaks-Gründer Assange Schwedens Justiz angeblich nicht vorbereitet

Stockholm (RPO). Für die schwedische Justiz stellt der Prozess gegen Wikileaks-Gründer Julian Assange nach einer Medieneinschätzung eine große Herausforderung dar. Angesichts von im Vorfeld der Untersuchung laut gewordenen Zweifeln an der Arbeitsweise der schwedischen Justizbehörden müssten diese mit einer "genauen Beobachtung des Verfahrens" rechnen, so ein Medienbericht

Wikileaks-Gründer: Das ist Julian Assange
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Das ist Julian Assange

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Foto: dpa/Frank Augstein

"Polizei und Staatsanwaltschaft werden intelligenter als bisher vorgehen müssen", hieß es in der Zeitung "Dagens Nyheter" am Freitag. Die Behörden müssten ihre Schritte gut dokumentieren. Zudem stelle sich die Frage, ob die USA ein Auslieferungsgesuch an Schweden planten, schrieb das Blatt.

Ein Gericht in London hatte am Donnerstag einem Antrag der schwedischen Justiz auf Auslieferung Assanges stattgegeben. Die Anwälte des 39-jährigen Australiers und Gründers des Internet-Enthüllungsportals kündigten Berufung an, weil Assange in Schweden nicht mit einem fairen Prozess rechnen könne. Dem derzeit in Großbritannien unter Hausarrest stehenden Assange wird in Schweden Vergewaltigung und sexuelle Nötigung vorgeworfen. Der Internetaktivist weist die Vorwürfe jedoch als Teil eines Komplotts zurück.

Assange befürchtet, dass Schweden ihn letztlich an die USA ausliefern könnte. Die US-Justiz prüft derzeit rechtliche Schritte gegen ihn wegen der Veröffentlichung geheimer Regierungsdokumente über Wikileaks. Das Enthüllungsportal hatte im vergangenen Jahr Unterlagen über die Kriege im Irak und in Afghanistan ins Internet gestellt und vor einigen Monaten mit der Veröffentlichung von mehr als 250.000 vertraulichen Depeschen der US-Diplomatie begonnen.

(AFP/felt)
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