Konzertierte Aktion vermutet Vermummte zünden rund 80 Autos in Schweden an
Stockholm · Protest? Rache? Vermummte Jugendliche haben in Schweden Dutzende Autos angezündet. Am späten Montagabend brannten nach Polizeiangaben rund 80 Wagen.
„Was zum Teufel tut ihr da?“, fragte Löfven im schwedischen Radio. Bei den Szenen werde er „richtig wütend“. Die Brände seien offenbar „extrem organisiert“ gewesen.
Polizeisprecher Hans Lippens sagte, die Autos seien allesamt innerhalb kurzer Zeitabstände angezündet worden. Deshalb könne nicht ausgeschlossen werden, dass es Verbindungen zwischen den Bränden gebe. Mehrere der an den Taten in Trollhättan beteiligten Jugendlichen seien identifiziert worden.
Ein Motiv sei nicht zu erkennen, sagte ein anderer Polizeisprecher, Christer Fuxborg. „Unsere Theorie ist, dass die Brände irgendwie über soziale Medien wie Snapchat koordiniert worden sind. Wir wissen aber nicht, warum“, sagte er der Nachrichtenagentur AP.
Die Tageszeitung „Göteborgs-Posten“ verwies darauf, dass die Polizei in dem von den Bränden betroffenen Göteborger Stadtteil Frölunda in den vergangenen Tagen gegen Drogendealer aktiv gewesen sei. Ein Zusammenhang lasse sich aber noch nicht feststellen, sagte Fuxborg. Ein 16- und ein 21-Jähriger, die beide in Frölunda leben, seien von der Polizei festgenommen worden. Sie würden nun zu den Bränden befragt. Weitere Festnahmen könnten folgen.
Die schwedische Boulevardzeitung „Aftonbladet“ veröffentlichte am Dienstag Bilder, die ganz in Schwarz gekleidete Männer zeigten, die auf einem Parkplatz in Göteborg Autos anzündeten. Verletzt wurde niemand.